Über die Ängste und das Gute an Veränderungen

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fritzitetzlaff Avatar

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Toni Tintenklecks – auf mäusischer Mission ist ein charmantes und liebevoll gestaltetes Kinderbuch, das mit seinen wundervollen Illustrationen von Ulla Mersmeyer.
Die Kapitel sind angenehm kurz gehalten, genau richtig für die Zielgruppe. Sie bieten genug Spannung und Inhalt, ohne zu überfordern, und machen es leicht, auch mal "nur noch ein Kapitel" vorzulesen – was dann schnell zu zwei oder drei wird.
Ein kleiner Wermutstropfen in meinen Augen ist, dass einige Begriffe und Formulierungen etwas über dem Sprachniveau der anvisierten Altersgruppe liegen. Das kann zwar Anlass für gute Gespräche mit den Eltern bieten, trübt aber gelegentlich den Lesefluss und die kindliche Eigenständigkeit beim Lesen.
Besonders gefallen hat mir, dass Toni und seine Freunde Matti und Lotte lernen, über sich hinauszuwachsen. Mutig verlassen sie ihre Komfortzone und begeben sich in ein großes Abenteuer. Dabei begegnen sie nicht nur dem coolen Paule Pumpernickel, sondern auch den Rattidos, einer zunächst furchteinflößenden Rattengang – Spannung garantiert!
Zwischen all dem Trubel vermittelt das Buch eine wichtige Botschaft: Veränderungen machen uns oft Angst, und nicht selten handeln wir aus egoistischen Motiven, wenn wir sie ablehnen. Diese lebensnahe, kluge Erkenntnis wird kindgerecht und ohne erhobenen Zeigefinger vermittelt – ein echter Pluspunkt.
Am Ende gibt es ein Happy End für alle, was das Buch zu einem rundum gelungenen Leseerlebnis macht. Ein warmherziges, abenteuerliches und nachdenkliches Kinderbuch mit kleinen Schwächen, aber einer großen Wirkung. Ich empfehle es sehr gern weiter.