Leben wie Pippa in Frankreich

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mazapán Avatar

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Ich bin definitiv ein Fan von Pippa Bolle.
Als ich erfahren habe, dass das Autorenduo Auerbach & Keller ein drittes Buch rund um Pippa Bolle herausgegeben hat, habe ich mich sehr gefreut, vor allen weil ich nicht zu lange auf dieses dritte Abenteuer warten musste - das zweite Pippa-Bolle-Buch war ja nur wenige Monate vorher erschienen.

Bei dem Titel "Tote Fische Beißen nicht" und nachdem ich den Klappentext gelesen habe, war ich etwas skeptisch geworden: Angler (keine Fischer!) spielen eine wichtige Rolle in der Handlung... ich wusste eigentlich nicht, ob ich es diesmal etwa langweilig finden würde...
Aber Pippa Bolle ist Pippa Bolle. Und ich bin ihr treu, also ließ ich mich überraschen. Und wieder wurde ich nicht enttäuscht!

Diesmal ist die (mittlerweile) fast professionelle Haushüterin Pippa in Frankreich unterwegs, genau genommen in Okzitanien, einer Gegend mit einer eigenen Sprache, auch kulinarisch auf höchsten Niveau und mit schönen Seen, die ein Paradies für Angler darstellen.

Pippas Freundin und ihre Familie haben ein Haus in dieser Gegend erworben. Pippa soll für ihre Freundin diesmal als Ansprechpartnerin für die Handwerker, die das Haus vor dem Einzug der Familie gründlich renovieren, fungieren.
Pippa ahnt, dass das nicht ihre einzige Aufgabe sein wird, und sie wird Recht bekommen: Sie soll einen Mord aufklären. Im Dorf geht man davon aus, dass jemand genau in diesem Haus ermordet wurde. Damit die befreundete Familie in das Haus einziehen kann und ein glückliches Leben darin führen soll, muss Pippa Licht in diese Angelegenheit bringen. Leider hat die ganze Sache einen Haken: Der angebliche Mord liegt viele Jahre in der Vergangenheit zurück und eine Leiche wurde nie gefunden.
Pippa kann es nicht lassen. Sie ermittelt. Leider wird ihre ganze detektivische Arbeit durch die Präsenz einer Gruppe ulkigen aber anstrengenden Angler aus Berlin.

"Tote Fische beißen nicht" ist das dritte gemeinsame Werk des Autorenduos Auerbach & Keller. Wie immer hatte ich mit Pippa viel Spaß beim Lesen.

Pippas Abenteuer laufen immer nach demselben Schema ab: Immer wieder sucht Pippa Ruhe, um ihre Übersetzungsarbeiten zu erledigen, weil ihre verrückte Familie sie zu sehr in Anspruch nimmt. Ihr wird eine Tätigkeit als Haushüterin angeboten in einem (meistens) malerischen Ort, der voll origineller und liebenswerter Bewohner ist. Dabei gerät sie immer in skurrilen Situationen, die sie am Ende ihre heimatliche Umgebung vermissen lässt.

Mir ist in diesem Band aufgefallen, dass die Damen Auerbach & Keller ihren Schreibstil befestigt haben, er wirkt reifen als in den vorausgegangenen. Ich persönliche bewundere Autorenduos, weil ihre Tätigkeit zwingend von Harmonie und Kompromissbereitschaft bestimmt wird, werden muss. Das ist sicher nicht ganz so einfach.

Die Pippa-Bolle-Serie ist für mich ein sehr angenehmer Zeitvertrieb, da meine einzige Bedingung an Pippa ist, mich zu unterhalten, und die erfüllt sie zu meiner Zufriedenheit. Diesmal gab es sogar Prominentenbesuch in den letzten Kapiteln! Die Überraschung ist gelungen!

Die Autorinnen haben in einem Interview (die Fragestellerin war übrigens Pippa Bolle selber) angedeutet, wohin Pippa demnächst auf Reisen geht: in die Altmark. Darauf freue ich mich! Die Gegend kenne ich und habe sie sehr angenehm in Erinnerung. Ich bin jetzt schon darauf gespannt, welche Abenteuer auf Pippa warten!