Pippa en France

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
linus63 Avatar

Von

Im dritten Band dieser Reihe - der unabhängig von den ersten beiden Bänden gelesen werden kann - treffe ich die literarische Übersetzerin und Detektivin wider Willen Pippa Bolle als sympathische alte Bekannte wieder, die diesmal in Chantilly-sur-Lac in Okzitanien in den Montagne Noire weilt. Während sie Hemmingway übersetzen und einen Schlussstrich unter ihre Ehe ziehen will, ist sie natürlich wieder von einer Menge sehr individueller, teilweise schillernder und sehr anschaulicher Charaktere umgeben. An erster Stelle stehen hier die Mitglieder des Berliner Anglervereins "Kiemenkerle e.V.", deren originelle Personeneinführung bei mir für Heiterkeit sorgt und die am nahegelegenen Lac ihre Anglerfreizeit verbringen. Alle bieten hilfsbereit ihre Unterstützung an, als Pippa Recherchen nach einem vor einigen Jahren verschwundenen jungen Mann anstellen soll.

Der südfranzösische Flair, charmante Männer, gutes Essen und sogar die typische Witterung der Region, bilden eine gelungene Kulisse für diese ereignisreiche Episode. Auch diesmal besticht die Handlung durch eine angenehme Mischung aus unterhaltsamen Privatleben der Protagonisten und recht ruhigem und unblutigem, aber dennoch originellem Krimi. Der spritzige und humorvolle Schreibstil der beiden Autorinnen lässt sich wunderbar und flüssig lesen, sorgt von Anfang an für eine heitere Atmosphäre und lässt mich an der Handlung teilhaben. Humorvolle Dialoge, Hemmingway-Zitate und immer wieder überraschende Entwicklungen verleihen der Lektüre einen außergewöhnlichen Charme und einen hohen Unterhaltungswert.

Pippa Bolle bietet einmal mehr leichte, amüsante und kurzweilige Unterhaltung in einer neuen Umgebung. Ihre Überlegung, zukünftig geschäftsmäßig Haussitterdienste anzubieten, stellt uns weitere Abenteuer mit ihr in den unterschiedlichsten Gegenden in Aussicht. Empfehlenswert!