Perfekt

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Cassie redet mit ihren Kunden, - das wäre nicht weiter verwunderlich, wenn es sich bei ihr nicht um eine Assistentin des Pathologen und bei ihren Gegenübern nicht um Leichen handeln würde. Als sie die Frau auf dem Tisch liegen hat, die Cassies Leben eine Wendung zum Guten gegeben hat, bemerkt sie Unregelmäßigkeiten und wendet sich an die Polizei. Genauer an eine Polizistin, die ihr zwar nicht wohlgesonnen ist, jedoch die gleiche Beharrlichkeit an den Tag legt, die Cassie auszeichnet.

Mein Eindruck:
"Tote schweigen nie" legt einen fulminanten Start hin. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren geht A.K. Turner direkt in die Vollen und hält sich nicht lange mit einer behutsamen Einführung ihrer Charaktere auf. Ihre Hauptpersonen sind zwei starke Frauen, vom Leben gebeutelt, aber nicht kleinzukriegen. Die frühere Streunerin Cassie und die penible Polizistin Phyllida zeigen ihrer Umwelt zwar oft die Krallen - und das auch mit ihrer äußeren Erscheinung - doch ihre Menschlichkeit und Empathie haben sie sich bewahrt und gehen deshalb aufeinander zu. Und diese Differenziertheit wahrt Turner bei sämtlichen Figuren, - auch bei den scheinbar nebensächlichen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß, sondern viele Grautöne und Turner spielt auf der Klaviatur der Farbenlehre.
Aber das Beste ist - wie es sich für einen Thriller gehört - dass auch der Fall sich nicht zu leicht erschließt, trotzdem wunderbar hergeleitet ist und mit einem doch überraschenden Finale aufwartet.
Ein Highlight in der Landschaft der kriminellen Unterhaltung.

Mein Fazit:
Very british, very cool