Toller Auftakt

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sarahdina Avatar

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Die Autorin Turner erschafft mit «Tote schweigen nie» den Auftakt zu einer hoffentlich langandauernden Buchreihe. Die flippige Gothic-Protagonistin arbeitet als Sektionsassistentin in der Rechtsmedizin und redet dort mit den Toten? Klingt völlig verrückt. Nun ja, verrückt stellt es sich nicht dar. Cassie pflegt einen sehr respektvollen Umgang mit den Toten und verscuht ihnen «zuzuhören». Es ist also kein abgedrehtes «Tote können mit bestimmten Menschen reden», sondern eher der Versuch immer noch die Peron hinter der Leiche wahrzunehmen. Cassie arbeitet mit Phyllida zusammen, welche eher eine Vertreterin des Bürgerlichen ist.
Als Cassie eines Tages einen Leichensack öffnet, befindet sich darin Ihre ehemalige Mentorin Frau E. Dies erschüttert Cassie sehr und natürlich möchte sie einen Beitrag dazu leisten, dass die wahre Todesursache aufgeklärt wird – an einen natürlichen Tod glaubt Cassie nämlich in diesem Fall keineswegs. Was läge näher als Frau E. zuzuhören und mit ihr zu sprechen? Tja…wenn es denn so einfach wäre. Frau E. schweigt und so muss Cassie sich anderweitig Unterstützung suchen.

Das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen, wobei es immer den Eindruck einer fundierten, zugrundeliegenden Recherchearbeit vermittelt.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch den Buchumschlag. Ungewöhnlich erscheint mir hier die Haptik, die unerwartet die Leserschaft dahingehend «belehrt», dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Genaueres «untersuchen» lohnt sich also. Auch das Motiv der Stechapfelblumen ist sehr ansprechend gestaltet und nur die winzige Blutspur deutet auf einen sehr detaillierten Rechtsmedizin-Fall.

Ich hoffe und freue mich jedenfalls schon auf Teil 2. Klare Leseempfehlung.