Eine Story nach Wiener Art

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Cosinus Gauß, Anwalt von Beruf wacht morgens in einem Hotel neben der Leiche von Maria, seiner Eroberung vom Vorabend, auf. Sein Versuch unerkannt zu flüchten gelingt fürs erste. In den darauffolgenden Tagen bemüht er sich mit jedem ihm zur Verfügung stehenden Mittel die Abläufe der Tatnacht zu rekonstruieren.
Weshalb und von wem wurde die junge Frau ermordet?
Mit viel Wortwitz erzählt der Autor von den Begegnungen mit korrupten Mitgliedern der Wirtschaft und der Wiener Politik. Auch Marias Beruf spielt eine große Rolle. Weitere Taten folgen, dabei gerät der Anwalt in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen.
Dass ihn auch noch eine Krankheit namens POTS heimsucht, die ihm in den urkomischsten Momenten Ohnmächte beschert, kommt bei seinen detektivischen Alleingängen erschwerend hinzu.
Die hin und wieder etwas derbe Ausdrucksweise und die eindeutig beschriebenen Szenen störten mich beim Lesen in keinster Weise. Bei österreichischen Kriminalromanen geht's oft etwas handfester und ungeschliffener zu.
Der Schreibstil des Autors gefällt mir außerordentlich gut. Die Story liest sich als ob ich einen Film gucke.
Der in vieler Hinsicht chaotische Hauptprotagonist ist zwar nicht außerordentlich sympathisch, mit ihm wird's einem aber nie langweilig . Ich fieberte beim Lesen die ganze Zeit mit ihm mit und hoffte, dass er es schafft die zwielichtigen Machenschaften unbeschadet aufzuklären.
Ich hatte meinen Spaß beim Lesen und war bis zum Schluss darauf gespannt, wer denn nun letztendlich als Täter präsentiert wird und wie die ganze Geschichte endet.
Das Cover ist farblich ein Hingucker und passt zum Buchtitel. Es verrät auf den ersten Blick allerdings nichts über den Inhalt dieser Story.
Eine Krimisatire für Leser, die einen coolen mit viel Wortwitz gespickten Wien-Krimi zu schätzen wissen. Ich gehöre auf jeden Fall dazu.