Bizarre Kunstwerke aus Körperteilen

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nordlicht Avatar

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Die Pflegeschülerin Melinda Wallis besucht eines Morgens den Lungenkrebspatienten Derek Nicholson, den sie in seinem Haus pflegt. Als sie sein Schlafzimmer betritt, erwarten sie ein entsetzlicher Anblick sowie ein fürchterlicher Gestank, sodass sie sich gleich an der Tür übergibt.
Detective Robert Hunter, der sich eigentlich auf seinen freien Tag gefreut hat, erhält einen Anruf von seinem Partner Carlos Garcia, der ihn zu einem Leichenfundort ruft, an dem er etwas sehen könne, dass noch nie jemand gesehen habe. Als Hunter beim Haus des Mordopfers, eines Staatsanwalts, eintrifft, ist schon eine ganze Meute an Reportern da. Es ist bekannt, dass Hunter und Garcia für die Abteilung UV (ultra violent crimes) arbeiten und dass ihre Anwesenheit am Tatort immer einen besonders abscheulichen und brutalen Mordfall verspricht.
Diesem Versprechen ist der Täter in vollem Umfang gerecht geworden, denn er hat eine sehr bizarre Mordmethode gewählt, indem er sein Opfer bei (zunächst) lebendigem Leibe mit einer elektrischen Säge in Einzelteile zerlegte und dann aus den Einzelteilen mithilfe eines Drahtes ein makaberes Kunstwerk zusammenbastelte.
Die Untersuchung des Tatorts macht deutlich, dass Melinda dem Mörder nur knapp entgangen ist: er war bereits im Haus, als sie gegen Mitternacht ein vergessenes Buch aus dem Schlafzimmer des Ermordeten holte. Um Mr Nicholson nicht zu stören, hatte sie das Licht nicht angemacht. An der Wand des Schlafzimmers prangt mit Blut geschrieben der Satz: "Sei froh, dass du kein Licht gemacht hast."
Als eine der beiden Töchter des Mordopfers eintrifft, hat Hunter goße Mühe, ihr die Todesnachricht schonend beizubringen und sie vom Zimmer ihres Vaters fernzuhalten.
Hunter, Garcia und ihre Chefin Captain Blake besprechen die ersten Ermittlungsansätze. Sie müssen die Akten aller inzwischen wieder auf freiem Fuß befindlichen Schwerverbrecher, die Staatsanwalt Nicholson ins Gefängnis gebracht hatte, prüfen.
Wie auch in seinen anderen Kriminalromanen geht Chris Carter hier direkt in medias res, gleich zu Beginn wird die erste (von vermutlich zahlreichen) Leiche(n) serviert. Und wie immer geht es nicht um einen gewöhnlichen Durchschnittsmord, sondern um eine spektakuläre Aktion. Es handelt sich hier sicher nicht um hohe Literatur, sondern um spannende und makabere Unterhaltung, bei der der Leser wie üblich noch einige Morde miterleben und um das Leben von Hunter und Garcia bangen wird.
Ich habe bisher alle Bände der Serie gelesen und würde auch diesen gern weiterlesen.