Totenkünstler - Wer ist so kaltblütig?

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Dies ist Chris Carters vierter Band um Garcia und Hunter. Die Leseprobe zeigt, dass auch Neueinsteiger ihren Spaß am Thriller haben können, ohne die vorherigen Fälle gelesen zu haben. Das ist ein großes Plus!

 

Garcia und Hunter sind ein eingespieltes Ermittlerteam. Diesmal werden die beiden ins Hus von Derek Nicholson gerufen. Nicholson war Staatsanwalt, aber nicht mehr aktiv, da er nur noch wenige Monate zu leben hatte. Er hatte Krebs im Endstadium. Melinda Wallis hatte den Toten gefunden - sie war seine Pflegerin an den Wochenenden und die Arbeit Teil ihrer Ausbildung an der UCLA. Nicholson ist nicht einfach nur ermordet, sondern regelrecht zerstückelt worden. Der ganze Raum schwamm geradezu in Blut. Das Bizarrste: aus den Köperteilen wurde eine Skulptur gebaut. Rechtsmedizinerin Hove eröffnet den beiden, dass Nicholson regelrecht gefoltert worden ist, denn viele der Verstümmelungen wurden bei lebendigem Leib vorgenommen. Zum Entsetzen aller ist an die Wand auch noch eine blutige Botschaft für Melinda geschrieben.

Der blutigste Teil des Thrillers ist wohl der Anfang und deshalb geht es mir wie Hunter: Was um alles in der Welt ist der Sinn hinter dieser Skulptur?

Das würde ich doch wirklich gern erfahren - und natürlich auch, wer zu dieser Gräueltat fähig war. Chris Carter schreibt nämlich fesselnd, ohne reißerisch sein zu müssen. Sogar die Darstellung der zerstümmelten Leiche schafft er mit klaren, trockenen, aber dennoch treffenden Worten. Nichts ist übertrieben und doch sind die Emotionen der Pflegerin genauso logisch und klar für den Leser, wie die der Tochter von Nicholson. Dieser Minimalismus ist nicht immer so fesselnd und passend, wie hier. Ein Thriller, der ganz sicher auf meiner Wellenlinie liegen könnte!