Requiem - für wen?
Auf diese Leseprobe habe ich mich besonders gefreut, weil ich Arne Dahl schon seit langem schätze. Er gehört für
mich zur ersten Garnitur schwedischer Krimiautoren - neben Karin Alvtegen, Hakan Nesser, Lisa Marklund und
Henning Mankell.
Die Leseprobe besteht aus den Kapiteln 4-6 und 10. Obwohl der Anfang und die Kapitel 7-9 fehlen, hat man keine
Mühe, das Geschehen zu verstehen. Die Mitarbeiter der Stockholmer Polizei sind sehr zahlreich, aber sie werden
alle in ihrer Funktion und die meisten auch mit ihrem persönlichen Hintergrund vorgestellt. Es erleichtert die Sache
natürlich, wenn man bereits einige Romane um das A-Team kennt, aber es ist nicht Voraussetzung. Jeder Roman
der Serie enthält eine in sich abgeschlossene Handlung und informiert hinreichend über die handelnden Personen.
Im vorliegenden Roman rauben russische Gangster, die englisch sprechen, eine Bank aus und nehmen Geiseln.
Unter den Geiseln ist Cilla Hjelm, die geschiedene Frau von Paul Hjelm, der die Stockholmer Abteilung für Interne
Ermittlungen leitet. Cilla schickt ihrem Mann einen Hilferuf per SMS. Der Tag des Bankraubs fällt ausgerechnet mit
dem Beginn des Irakkriegs zusammen. In diesen Abschnitt läßt Dahl scharfe Kritik an Bush und den wahren Motiven
für den Angriff auf den Irak einfließen. Dieser Krimi hat also eine deutliche politische Komponente. Aber da ist
noch mehr: es ist kein Bankraub wie jeder andere. Die Räuber nehmen nicht einfach das Geld und verschwinden.
Sie deponieren große Mengen von Sprengstoff in der Bank. Wären es Terroristen, hätten sie sofort alles in die
Luft gesprengt. Der Leser fragt sich, was hinter dem Überall steht.
Von Arne Dahl kann der Leser erwarten, dass er die schwierige Gratwanderung schafft, all diese Komponenten
zu einem Ganzen zu verknüpfen: den Bankraub, die privaten Beziehungen und die politisch-gesellschaftskritische
Dimension. Er will schließlich einen spannenden Kriminalroman schreiben und kein Sachbuch oder einen Roman
über schwierige Liebesbeziehungen.
Der Textausschnitt läßt erkennen, dass er das schafft. Ein Leser würde den Roman wohl kaum nach Kapitel 10
beiseite legen - so interessant und spannend ist das gemacht.
mich zur ersten Garnitur schwedischer Krimiautoren - neben Karin Alvtegen, Hakan Nesser, Lisa Marklund und
Henning Mankell.
Die Leseprobe besteht aus den Kapiteln 4-6 und 10. Obwohl der Anfang und die Kapitel 7-9 fehlen, hat man keine
Mühe, das Geschehen zu verstehen. Die Mitarbeiter der Stockholmer Polizei sind sehr zahlreich, aber sie werden
alle in ihrer Funktion und die meisten auch mit ihrem persönlichen Hintergrund vorgestellt. Es erleichtert die Sache
natürlich, wenn man bereits einige Romane um das A-Team kennt, aber es ist nicht Voraussetzung. Jeder Roman
der Serie enthält eine in sich abgeschlossene Handlung und informiert hinreichend über die handelnden Personen.
Im vorliegenden Roman rauben russische Gangster, die englisch sprechen, eine Bank aus und nehmen Geiseln.
Unter den Geiseln ist Cilla Hjelm, die geschiedene Frau von Paul Hjelm, der die Stockholmer Abteilung für Interne
Ermittlungen leitet. Cilla schickt ihrem Mann einen Hilferuf per SMS. Der Tag des Bankraubs fällt ausgerechnet mit
dem Beginn des Irakkriegs zusammen. In diesen Abschnitt läßt Dahl scharfe Kritik an Bush und den wahren Motiven
für den Angriff auf den Irak einfließen. Dieser Krimi hat also eine deutliche politische Komponente. Aber da ist
noch mehr: es ist kein Bankraub wie jeder andere. Die Räuber nehmen nicht einfach das Geld und verschwinden.
Sie deponieren große Mengen von Sprengstoff in der Bank. Wären es Terroristen, hätten sie sofort alles in die
Luft gesprengt. Der Leser fragt sich, was hinter dem Überall steht.
Von Arne Dahl kann der Leser erwarten, dass er die schwierige Gratwanderung schafft, all diese Komponenten
zu einem Ganzen zu verknüpfen: den Bankraub, die privaten Beziehungen und die politisch-gesellschaftskritische
Dimension. Er will schließlich einen spannenden Kriminalroman schreiben und kein Sachbuch oder einen Roman
über schwierige Liebesbeziehungen.
Der Textausschnitt läßt erkennen, dass er das schafft. Ein Leser würde den Roman wohl kaum nach Kapitel 10
beiseite legen - so interessant und spannend ist das gemacht.