Faszinierende Landschaft, nette Unterhaltung

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elendra Avatar

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Elly Griffiths legt mit „Totenpfad“ den Grundstein für eine neue Krimiserie.

 

Die Protagonisten, Ruth Galloway und Harry Nelson, sind durchaus sympathisch dargestellt und bieten sicher noch ausreichend Potential für weitere Mordfälle, die es gemeinsam zu lösen gibt.

 

Harry Nelson arbeitet bei der Polizei und versucht nach 10 Jahren noch immer verzweifelt, den Entführer / Mörder der damals 5-jährigen Lucy zu finden. Als eine Leiche im Salzmoor gefunden wird, sind die Hoffnungen groß, dass es sich bei den Knochen um das Mädchen handelt. Um Gewissheit zu erhalten, wendet er sich an die Uni und wird dort an die Archäologin Ruth Galloway verwiesen.

Zum Leidwesen von Harry handelt es sich aber um eine Leiche aus der Eisenzeit. Für Ruth ein großer Fund. Der Fall scheint für Ruth abgeschlossen, bevor er richtig angefangen hat.

Da verschwindet ein weiteres Mädchen.

Nun ist es an Ruth, anhand von Briefen und archäologischem Gespür der Polizei auf die Sprünge zu helfen. Die Briefe sind gespickt mit Zitaten und archäologischen Begriffen. So führt die Spur schnell auch in Ruth' Vergangenheit: zu einer Ausgrabung vor 10 Jahren und einem heftigen Gegner ebendieser.

Doch ist er wirklich der Entführer? Alle Spuren führen zu ihm. Und doch hat Ruth das unbestimmte Gefühl, dass sich Nelson vielleicht doch den falschen Schuldigen gesucht hat.

 

Der Schreibstil ist an sich sehr angenehm. Für mich war es nur recht gewöhnungsbedürftig, dass die Geschichte im Präsens geschrieben ist. Eine große Stärke von Elly Griffiths sind die Landschaftsbeschreibungen und die Atmosphäre. Die Einsamkeit und Gleichförmigkeit des Salzmoores hat sie gut eingefangen und konnte trotzdem glaubhaft die Schönheit dieser Landschaft vermitteln. So verliebte sich nicht nur Ruth vor vielen Jahren in das Salzmoor, sondern auch der Leser empfindet Faszination für diesen Landstrich.

 

Ich habe schon spannendere Krimis gelesen, aber auch hier gibt es packende Stellen. Auch sonst ist es nicht langweilig, nur geht es etwas ruhiger zu als in manch anderem Krimi.

Ich war etwas vom Ende enttäuscht. Ungefähr 50 Seiten vor Schluss gab es die ersten „größeren Enthüllungen“, die mir zu aufgesetzt waren. Die Motivationen der Figuren wirkten aufgesetzt und für mich war es nur bedingt nachvollziehbar. Das hat den positiven Eindruck des Buches geschmälert.