Geheimnnisse im Salzmoor

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
theresia626 Avatar

Von

Dr. Ruth Galloway lebt sehr zurückgezogen, rechts von ihr wohnt ein Vogelschutzwart, links gelegentlich Wochenendurlauber, dann kommt eine kleine Straße, die New Road und danach nur noch kilometerweites Sumpfland, das Salzmoor. Sie liebt diese Gegend und hat sich vor 10 Jahren ein kleines uraltes Häuschen gekauft, in dem sie mit ihren zwei Katzen Sparky und Flint lebt. Sie liest keine Zeitung, sieht selten fern und hat eigentlich nur Zugang zur Außenwelt über ihr Radio und ihren Laptop. Tagsüber ist Ruth Dozentin für Archäologie mit ihrem Spezialgebiet Knochen an der University of North Norfolk in King`s Lynn. Eines Tages erscheint Detective Chief Inspektor Harry Nelson an der Uni. Er bittet Ruth um Hilfe, weil beim Vogelschutzgebiet im Salzmoor – direkt vor ihrer Haustür – von einem Spaziergänger Knochen von einem Kind gefunden wurden. Wie sich später herausstellt, stammen diese aus der Eisenzeit und nicht von der seit 10 Jahren vermißten Lucy Downey, deren Leiche nie gefunden wurde. Lucy wurde damals aus ihrem Kinderzimmer entführt und seitdem läßt der Fall Harry Nelson einfach nicht mehr los. 11 rätselhafte Briefe wurden die letzten Jahre an ihn geschrieben, zwei davon mit Hand. Der erste datiert vom November 1997 mit dem Hinweis, daß er Lucy dort findet „wo die Erde auf den Himmel trifft“. Fast auf den Tag genau zehn Jahre später wird die vierjährige Scarlet Henderson aus dem Vorgarten ihrer Eltern entführt und Nelson erhält kurz darauf den 12. mysteriösen Brief. Ruth unterstützt die Ermittlungen und gerät dabei selbst in tödliche Gefahr.

 Ich fand die Leseprobe recht interessant, weshalb ich mir auch das Buch zugelegt habe. Der Thriller „Totenpfad“ von Elly Griffiths konnte mich in seiner Gesamtheit jedoch nicht so ganz überzeugen. Die Protagonistin Ruth Galloway ist mir zu lang und zu breit ausgeschrieben (eigentlich dürfte sie nun keine Geheimnisse mehr haben), zu viele Mythen und Informationen über die archäologischen Ausgrabungen im Salzmoor. Die Autorin hat auch nur einen kleinen Personenkreis ins Spiel gebracht, so daß man schnell eins und eins zusammenzählen konnte, um den Verdächtigen einkreisen zu können, wobei sie sich schon viel Mühe gegeben hat, ständig falsche Fährten zu legen. Auch das sich anbahnende Verhältnis zwischen Ruth und Harry ging mir zu schnell und das Ende läßt auf Probleme schließen, die Ruth von ihrer Freundin Shona zur Genüge kennt.

Im März erscheint von Elly Griffiths die Fortsetzung der Ruth-Galloway-Reihe „Knochenhaus“, in dem es wieder um rituelle Opfergaben geht. Vielleicht werde ich ihn lesen, denn Potential, interessante Kriminalromane zu schreiben, besitzt die Autorin auf jeden Fall.