Im Moor der verschwundenen Mädchen

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Mit „Totenpfad“ feiert die Autorin Elly Griffiths ihr Deutschland-Debüt, was ihr auch solide, wenn auch nicht überragend gelingt. Griffith schickt ihr Protagonistin Ruth Galloway, eine Uni-Dozentin für Archäologie an der Uni von Norfolk, wider Willen auf Mördersuche, die sie zusammen mit DCI Harry Nelson bestreitet. Ruth erscheint als ganz normaler Single mit zwei Katzen, Gewichtsproblemen und einem ganz beschaulichen Leben, das sie sich mit der Lektüre von Inspektor-Rebus Romanen von Ian Rankin versüßt.

In dieses geregelte Leben bricht nun unvermutet Harry Nelson, ein Polizeibeamter der Norfolk Police, der Ruth zu Analyse von gefundenen Knochen heranzieht, da er vermutet, dass diese aus einem Verbrechen stammen. Diese These bestätigt Ruth dann aber nicht, da sich herausstellt, dass die Knochen über tausende Jahre alt sind und noch aus der Eisenzeit stammen. Doch schon bald bricht der Polizeibeamte erneut in Ruths Leben, da im Moor ein Mädchen verschwunden ist und er einen Zusammenhang mit dem Fall eines bereits vor zehn Jahren verschwundenen Mädchens wittert. Er eröffnet Ruth, dass er seit diesem ersten Mädchen seit zehn Jahren mysteriöse Briefe erhält, in denen es um die Entführung geht und in denen eine Fülle archäologischer Begriffe auftauchen, weshalb er vermutet, dass ein Zusammenhang mit dem Moor, an dem Norfolk liegt, und archäologischen Ausgrabungen besteht …

Recht dünn, aber dennoch in liebevoller Ausstattung kommt dieses im Wunderlich-Verlag erschienene Büchlein daher. Das Cover transportiert perfekt die bedrohliche und ungastliche Atmosphäre, die im ganzen Buch herrscht und schafft es so, den Leser in die kalten Gefilde des Moores mit den verschwundenen Mädchen zu ziehen. Leider ist die Geschichte reichlich unspektakulär und für das Rätsel der Verschwundenen hatte ich recht schnell die Lösung ausgemacht, was mir die Spannung im Buch dann etwas schmälerte. Auch die eingebaute Liebesgeschichte im Buch empfand ich als überflüssig. Die Grundkonstruktion kommt wie eine Mischung aus den David-Hunter Romanen von Simonen Beckett und der Inspektor-Lynley Reihe von Elizabeth George daher und erinnert recht stark an „Die Chemie des Todes“. Dennoch ist die Geschichte recht angenehm zu lesen, was daran liegt, dass Elly Griffiths zumeist abwechselnd aus den Perspektiven von Ruth und Harry erzählt und so nicht statisch an einer Person und deren Blickwinkel hängt.

Insgesamt ein solider, aber nicht wirklich herausragender Roman und Beginn einer Krimireihe, die ihr Potenzial in den Folgebänden erst noch beweisen muss!