Schaurig ist's über's Moor zu gehen...

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elke17 Avatar

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Wieder ein neuer Name am Forensikthriller-Himmel: Elly Griffiths - noch nie etwas von ihr gehört.

Und nach der Lektüre des Buches muss ich leider gestehen, dass ich mir den Namen auch nicht merken werde.

Die Geschichte an sich ist sehr einfach konstruiert und für mein Empfinden tut sich ein Verlag keinen Gefallen, wenn er schon im Klappentext beschreibt, wo's lang geht: Die Hauptfigur ist die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway, die an der University of North Norfolk Lehrkraft ist und Vorlesungen für die Doktoranten des Studienfaches Archäologie  hält. Als im nahegelegenen Salzmoor Kinderknochen gefunden werden, wird sie von der örtlichen Polizei in Gestalt von Harry Nelson um Mithilfe gebeten. Ist es die seit längerem verschwundene Lucy ?

Nein, die Untersuchungen ergeben, dass es sich um einen archäologischen Fund handelt - aber dann verschwindet wieder ein Mädchen...

Spoilern möchte ich nicht, deshalb halte ich mich auch mit weiteren Inhaltsbeschreibungen zurück, denn der (Lady) - Thriller ist wirklich sehr vorhersehbar. Und das zieht sich durch bis zur Entlarvung des Täters, den der geübte Thrillerleser schon sehr früh in Verdacht hat.

Das ist eigentlich schade, denn die Protagonistin hebt sich angenehm von den üblichen Klischees ab. Endlich mal kein Lara Croft - Verschnitt, sondern eine übergewichtige, schrullige 40-Jährige, deren einzige Gesellschafter ihre Katzen sind. Aber der Autorin fehlt wahrscheinlich einfach noch die Routine, um ihren Stoff dem Leser ansprechend zu präsentieren.

Der Schreibstil ist meiner Meinung nach absolut "grottig": Erzählt wird aus der Perspektive 3. Person/Präsens - und das ganz dann noch in sehr kurzen, stakkatohaften Sätzen, sperrig und emotionslos. Dadurch wird der Leser permanent auf Distanz gehalten und entwickelt auch im Verlauf der Handlung keine besonderen Sympathien für die Figuren. 

Fazit:

Gerade im Bereich der "Forensik-Thriller" gibt es genügend Autoren, die ihr Handwerk souverän beherrschen - Elly Griffith gehört meiner Meinung nach nicht dazu!