Totenpfad
Ruth Galloway ist eine Enddreißigerin die einen Beruf ausübt, der sie erfüllt.
Sie arbeitet als forensische Archäologin und lehrt dieses neue Fach als Dozentin an der Unsiversity of North Norfolk. Sie gilt als Expertin für das Konservieren von Knochenmaterial. In dieser Funktion wird sie vom örtlichen Detective Chief Inspector Harry Nelson zu Rate gezogen. Im Vogelschutzgebiet des Salzmoores wurden Knochen gefunden, die vielleicht in Zusammenhang mit dem Verschwinden der fünfjährigen Lucy vor 10 Jahren stehen.
Nicht nur die Nähe des Fundortes zu ihrem Haus, sondern der Fundort selbst wecken das Interesse der Archäologin. Vor 10 Jahren kam sie hierher um Ausgrabungen an dem gerade entdeckten Seahenge zu machen. Obwohl die Gegend eher unwirtlich wirkt, verliebt sie sich in die raue Landschaft und bleibt.
Nach der ersten Sichtung der Knochen steht allerdings fest, dass diese aus der Eisenzeit stammen und nichts mit Lucy zu tun haben können. Doch dann verschwindet ein weiteres kleines Mädchen und plötzlich findet sich Ruth in einer Mordermittlung wieder, zu der sie DCI Nelson sie immer wieder zu Rate zieht.
Das Auffinden der Eisenzeitleiche zieht auch Ruths Geister der Vergangenheit an, sowohl ihr ehemaliger Mentor „ Erik der Wikinger“ und ihr Ex- Freund Peter tauchen nach und nach im Salzmoor auf, und bringen Dinge ins Rollen an deren Ende ein totes Mädchen und die Erkenntnis, dass auch alte Freundschaftsbande durch Lügen und Intrigen zerstört werden können, stehen.
Über allem steht aber die Suche nach Lucy und Scarlet und der Täter hat auch Ruth im Visier.
Elli Griffith gelingt mit ihrem ersten Krimi um das Ermittlerduo Ruth und Nelson ein spannendes Debüt.
Sie reiht sich ein in die Reihe Autorinnen englischer Kriminalromane wie Elizabeth George.
Die Beschreibung des Salzmoores und des Seahenge gelingen ihr außerordentlich gut. Der eigentliche Kriminalfall ist fesselnd geschrieben, und beleibt durch die vielen Wendungen spannend. Nur die persönlichen Verbindungen der Charaktere sind manchmal ein wenig unglaubwürdig, denn allen ist ein Übermaß an Selbstzweifeln auferlegt. Auch unsere Heldin muss jeden Tag damit beginnen, ihr „Licht unter den Scheffel zu stellen“. In jedem Kapitel wird mindestens dreimal erwähnt, das sie ja übergewichtig ist. Das hat der sonst sympathischen Figur einen leichten Abbruch getan.
Fazit: Eine spannende Geschichte, Figuren die sich noch entwickeln können, kurzum eine Autorin die ich mir merken werde.