Bitte die nächsten 440 Seiten nicht stören

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lillibaer Avatar

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Das Buchcover hat mich als erstes angezogen, ich liebe die Farbe rot. Ich habe von dem Autor bisher noch keine Romane gelesen (das wird sich aber ändern). Alles wird gut....

Brünhilde Brum ist eine Mutter, die mit ihren beiden Töchtern Uma und Nela von Zuhause in Österreich zu den Lofoten (in einem Sarg!) geflohen ist, weil sie, von Beruf bisher Bestatterin, 5 Menschen getötet und ihre Opfer zerstückelt in den Särgen von Verstorbenen entsorgt hatte. Diese Männer hatten ihren Mann vor ihren Augen totgefahren, weil dieser, von Beruf Kriminalbeamter, herausgefunden hatte, dass die angesehenen Bürger, ein Doppelleben führend, Vergewaltiger und Mörder waren.
Es ist der Zeitpunkt gekommen, wo die Saison auf den Lofoten zu Ende gegangen ist, wo die Töchter nach Hause quengeln, die Gastgeber sich fragen, warum diese Gäste nicht abreisen, die Suche nach ihr inzwischen eingestellt wurde und ihr die Kraft ausgeht allen Fragen nach "alles ist gut"-Manier, auszuweichen. Und das Geld geht aus.
Der Fernfahrer Zeki nimmt sie mit nach Hamburg. Er gibt ihr die Adresse der Prostituierten Ina, wo Brünhilde und die Kids zunächst unterkommen können. Kapitel 3 endet mit den Worte "hier ist Endstation"….
Leider gibt es dann nur noch eine Seite im 4. Kapitel. Brünhilde schient in ein Gespräch zwischen dem Zuhälter Schiele und Gonzo geraten zu sein und wird festgehalten…

Boa nee und dann ist die Lesepobe zu Ende. Das wäre jetzt spätestens der Moment, wo man es sich mit einer Decke auf dem Sofa gemütlich macht, einen leckeren Tee neben sich und das Wochenende durchliest.
Denn die Kapitel bestehen aus wenigen Seiten. Jeweils danach eine leere Seite, eine Seite mit der Ziffer des folgenden Kapitels und wieder eine leere Seite, erst dann geht's weiter. Das Buch hat 480 Seiten, ich schätze 1/4 werden wohl leer sein, also ruck zuck zu lesen. Ich mag es eigentlich nicht, wenn Autoren auf diese Weise ein Buch füllen. Aber weiterlesen möchte ich es wohl doch, denn mitreißende Spannung, weil von Anfang an alles so ungewöhnlich ist. Klare knappe Sätze, die den Leser ins Bild der Handlung setzen. Häppchenweise bekommt der Leser einer immer umfassenderes Gesamtbild der vergangenen Geschehnisse.
Man will am Ende der Leseprobe drängend wissen:
Was passiert mit Brünhilde und den Mädchen? Hat es der nette Zeki doch nicht so nett gemeint als er die Mutter mit den kleinen Mädchen zu Ina geschickt hat?

Wenn ich ihn nicht gewinne, werde ich ihn wohl kaufen, bääh ist der spannend….