Blum, die dritte

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sylviemarie Avatar

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Nachdem sich Brünhilde Blum auch durch den zweiten Teil gemordet hat, ist sie nun wieder auf der Flucht und nun in Hamburg und hier ausgerechnet beim Zuhälterkönig Egon Schiele gelandet, den sie um Hilfe für sich und ihre innigstgeliebten Kinder anfleht, auf dass sie in Zukunft ein friedliches und unbehelligtes Leben führen können. "Wenn du mir hilfst, bring ich jemanden für dich um", ist ihr Angebot und Schiele steigt darauf ein. Blum erhält neue Identitäten für sich und die Kinder, darf in einem neuen Haus wohnen und wird mit ausreichend Geld ausgestattet. Und sie fällt aus allen Wolken, als Schiele ihren Teil der Vereinbarung einfordert. Die Schwierigkeiten beginnen, als sie meint, ihn übertölpeln zu können und so führt eins zu anderen und Blum die Mörderin kann sich schon wieder nicht zur Ruhe setzen.
Ich habe nicht nur "Totenrausch", sondern auch die Vorgängerbände gelesen und alle drei haben mit nicht gefallen, wobei es noch angegangen wäre, wenn man es bei dem ersten belassen hätte, der schräg, aber gerade noch tragbar war. Der zweite Teil ist an Absurdität kaum zu überbieten und das als furios angekündigte Finale ist unfassbar unglaubwürdig. Hier drückt schon der dritte Polizist - nach Blums ermordetem Ehemann und ihrem Schwiegervater - ein Auge zu und sieht über ihre gefühlten siebzehn Morde großmütig hinweg. Jeder Mann - außer Schiele - erliegt ihrem Liebreiz, egal wie zerschunden oder verlottert sie gerade ist. Und jeder ist bereit - außer natürlich Schieles Mitarbeiter - ihr zu helfen, egal, was sie auf dem Kerbholz hat - Schwachsinn pur.

Ich weiß nicht so recht, was sich der Autor hier gedacht hat - will er vermitteln, dass mit einem Vorwand, wie "ich mach das alles aus Liebe zu meinen Kindern" Serienmord gerechtfertigt ist? Will er vermitteln, die Entschuldigung "ich wollte das nicht, das ist mir einfach so passiert" ist eine, die Gültigkeit hat im wirklichen Leben? Vielleicht hat er sich gar nichts gedacht und wollte bloß Geld machen - das ist ihm gelungen