Katz und Maus Spiel

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"Totenrausch" beschließt das Finale der Totenfrau-Trilogie um die Bestatterin Brünhilde Blum. Zu Beginn des Romans befindet sich Brünhilde Blum auf der Flucht, sie versucht irgendwo ganz neu anzufangen. Doch es scheint einfach nicht zu funktionieren und so muss sie sich an einen einflussreichen Herren der Hamburger Unterwelt wenden.

Dieser soll ihr das neue Leben ermöglichen, doch dafür schuldet sie ihm die Ermordung einer Person. Irgendeiner Person und diese ist zufällig ein unglaublich netter Mensch, der für ihre kleine Familie da ist, als es hier sonst niemanden gibt. Und er einmal seine Abmachung bricht, der muss nicht mit Gnade rechnen. Doch auch eine Frau Blum lässt keine Gnade walten, wenn man ihr zu nahe kommt.

Aus der anfänglich prekären Situation entwickelt sich Stück für Stück ein Katz und Maus Spiel, bei dem die Maus auf die Jagd nach der Katze geht.

Ich fand diesen dritten Teil der Totenfrau-Trilogie mehr als gelungen und von Anfang bis Ende spannend. Es gibt viele Wendungen und niemand scheint sich so in die Geschichte einzufügen, wie man das von ihm erwarten würde.

Der Stil des Autors ist gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig, die Sätze wirken oft unvollständig und sind sehr kurz und unpersönlich gehalten. Persönliche Rede ist einzig durch Spiegelstriche als solche zu erkennen. Für mich war es doch recht anstrengend hier flüssig zu lesen, ich fühlte mich regelrecht aus dem Text gedrängt.

Davon abgesehen empfand ich es als sehr ungewöhnlich, dass die Hauptperson nur mit ihrem Nachnamen angesprochen wird. Daran kann man sich jedoch recht schnell gewöhnen.

Insgesamt wurde ich erstklassig unterhalten und fieberte gespannt mit unserer Mörderin mit. Ich wünschte mir nichts sehnlicher als dass Blum endlich ihr ruhiges Leben mit den beiden Kindern bekommt und das obwohl sie definitiv kein Unschuldslamm ist. Dass es dem Autor so gut gelingt aus einer Antiheldin eine leidende und sympathische rundum menschliche Figur zu machen, hat mich schwer beeindruckt und mir sehr gut gefallen!