eine ungewöhnliche Rechtsmedizinerin

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Die Leseprobe zu "Totenzimmer" von Susanne Staun startet mit dem dritten Kapitel, trotzdem hatte ich nicht den Eindruck, wesentliches verpasst zu haben. Die Rechtsmedizinerin Maria Krause entspricht nicht ganz dem Idealbild, das wir von Rechtsmedizinern haben. Sie trinkt Alkohol und nimmt dazu eine Schlaftablette, obwohl sie Bereitschaftsdienst hat, sie hält nicht viel von den männlichen Ermittlungsbeamten, ist schroff und unfreundlich und versucht so wenig wie möglich mit ihnen zu kommunizieren. Die Ermittler haben sich anscheinend schon mit ihrer persönlichen Art angefreundet und scheinen ihr Verhalten nicht zu persönlich zu nehmen. Interessant ist auch die Erzählperspektive des Thrillers den die Autorin gewählt hat, denn dies erfolgt in der Ich-Form aus der Sicht der Rechtsmedizinerin.

Zuerst wird eine junge Frau ermordet und auf brutalste Weise zugerichtet aufgefunden und kaum hat die Rechtsmedizinerin sich die Tote angesehen muss sie auch schon weiter zu einem verunglückten Polizisten. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich.

Die Tagebucheintragungen des Mannes, der als 13jähriger Junge Sex mit seiner eigenen Mutter hatte und dies niemandem anvertraut hat, sind zutiefst erschütternd. Ich kann mir vorstellen, dass es ein sehr brutaler Thriller mit grausamen Details werden wird.