Tödlicher Sommer in Dänemark

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elke17 Avatar

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Endlich mal wieder eine  Autorin, die sich wohltuend von dem splatterhaften Krimi-/Thriller-Einheitsbrei abhebt. Sie schreibt spröde, die Frau Staun, aber das passt hervorragend zu ihrer Hauptfigur, aus deren Perspektive sie erzählt.

Den Vornamen kennen wir nicht, aber der Nachname ist Krause und auch ihre Profession erschließt sich erst im Laufe der Leseprobe: sie ist Gerichtsmedizinerin, offensichtlich mit einer Menge persönlicher Probleme, wobei Schlaflosigkeit wohl noch das geringste ist. Sie kämpft mit großen Schuldgefühlen, aber auch deren Ursachen sind dem Leser (noch) nicht bekannt und versucht diese mit Alkohol zu betäuben. Und scheinbar hat auch der Geschwindigkeitsrausch beim Autofahren eine gewisse Faszination für sie.

In einer hellen Sommernacht wird eine Leiche entdeckt und sie wird zum Fundort gerufen. Ein junges Mädchen, verstümmelt und nackt... Krause  erinnert sich an einen ähnlichen Fall aus dem Vorjahr - offenbar geht ein Serienmörder um. Und dann kommt plötzlich die Meldung, dass es noch einen Toten gibt, nämlichen einen Verkehrspolizisten, der im Straßengraben  liegt.

Dann ein Schnitt zu einem Tagebuch-Eintrag, der offenbar von dem Mörder stammt. Ein Mann, der sich an seine Jugendjahre erinnert, in denen er eine inzestuöse Beziehung mit seiner Mutter hatte.

Harter Tobak, aber differenziert und nicht plump und effekthascherisch beschrieben. Diese mir unbekannte dänische Autorin würde ich gerne näher kennenlernen. Und natürlich interessiert es mich brennend, worin die Gründe für das Verhalten der Gerichtsmedizinerin liegen. Wie wurde sie zu dem, was sie ist? Und gibt es eine Rettung für sie?