Totenzimmer

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regenprinz Avatar

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Ich war sehr neugierig auf die Leseprobe, weil ich die Figur einer psychisch labilen Rechtsmedizinerin spontan interessant fand. Maria wirkt bislang jedoch noch etwas "sperrig" auf mich, sie bleibt mir fremd, obwohl der Text in Ich-Perspektive aus ihrer Sicht erzählt ist. Von ihrem Geheimnis (laut Klappentext ja eine Abtreibung) und sonstigen Problemen ist wenig spürbar - sie trinkt zwar zuviel und wirft eine Schlaftablette ein, obwohl sie eigentlich Bereitschaft hat, dann fährt sie zu schnell zum Tatort und dröhnt sich dabei mit Musik aus dem Radio zu, und mit ihren Kollegen tut sie sich im Umgang eher schwer, aber insgesamt empfinde ich sie bislang nicht als "außergewöhnliche" Hauptfigur. Schade, aber vielleicht hatte ich da auch zuviel erwartet. Oder das Ganze entwickelt sich erst noch.

Der Tagebuchauszug am Ende der Leseprobe soll vermutlich auf den Täter hinweisen bzw. direkt von ihm stammen. Klingt ziemlich gestört, was da steht, aber dass so eine Persönlichkeit sich nun ausgerechnet an ein "liebes Tagebuch" wendet, um zu beichten, scheint mir doch eher unglaubwürdig. Also, so ganz überzeugt hat mich diese Leseprobe nicht ...