Totenzimmer

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timphilipp Avatar

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Die Leseprobe setzt leider erst auf S. 29 im 3. Kapitel ein. Die Protagonistin Dr. Krause, als Rechtsmedizinerin im dänischen Fünen tätig, wird zu der verstümmelten Leiche einer jungen Frau gerufen. Es bestehen Ähnlichkeiten zu einem ein Jahr zurückliegenden Mordfall, an dem Dr. Krause auch gearbeitet hat.

An das 4. Kapitel schließen sich unvermutete Tagebuchaufzeichnungen an, die - wie ich vermute - vom Mörder stammen. Aus ihnen schließe ich, dass seine Vergangenheit - er unterhielt als Kind sexuelle Beziehungen zu seiner eigenen Mutter - in Zusammenhang mit den von ihm begangenen Sexualmorden stehen.

Von der Protagonistin wird dem Leser ein gutes Bild vermittelt. Beruflich hat sie fundierte Kenntnissse, deren Wiedergabe in dem Roman auf gute Recherchen der Autorin schließen lassen. Der Leser wird zu Überlegungen veranlasst, ob Dr. Krause nicht möglicherweise (berufsbedingt?)psychische Probleme hat. Darauf deuten Sätze wie "Narkose ... (ist) die einzige Form des Kontrollverlusts, die ich wirklich liebte" - S. 31, " ... kam die Enttäuschung über mein eigenes Leben wie ein dunkler Pfeil auf mich zugeschossen ..." - S. 38, " ... mein Leben (war) ein Meer aus Zeit, die ich nicht auszufüllen vermochte" - S. 41.

Alles in allem ein fesselnd geschriebener, (nicht nur ) Krimifans ansprechender Thriller, den ich gerne bis zum Ende lesen würde.