Memmen mit Stil

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mammutkeks Avatar

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Memmen im Sinne von "Memme sein" und herummemmen - eine schöne Wortschöpfung, die auf Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt. Denn dieser memmt auf diesen ersten Seiten des "Krimis" von Dietrich Faber ganz schön herum. Wird er doch von seiner Frau verlassen und muss sich plötzlich um die Kinder und den Familienhund Berlusconi kümmern. Und dann auch noch um eine Leiche, die im beschaulichen Vogelsberg plötzlich beim Faschingsumzug auftritt.

Eigentlich würde sich Bröhmann wohl am liebsten in einer dunklen Ecke verkriechen und sich seinem Selbstmitleid hingeben, aber durch familiäre Beziehungen ist er zum Hauptkommissar geworden und muss die Mordermittlungen leiten.

Es scheint jedoch so, dass die eigentliche Krimihandlung nur ganz am Rande abläuft - im Vordergrund stehen die Probleme mit der pubertierenden Tochter und dem Kindergarten Schlumpfloch, in dem sein Sohn einen Teil seines Tages verbringt.

Zu den teilweise ganz witzigen Wortschöpfungen von Faber gehören auch die Doppelnamen der auftretenden Kinder und die Spitznamen der anderen Eltern. Allerdings ermüdet die Wiederholung bereits auf diesen wenigen Seiten der Leseprobe. Und es ist zu befürchten, dass der flapsig-nichtssagende Stil der ersten Seiten auch weitergeführt wird. So 'ne Art Gaby Hauptmann in männlich und mit anderem Thema - ich weiß  nicht, ob ich das unbedingt lesen muss?!