Wie sonntags im "Tatort"

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
owenmeany Avatar

Von

Der regionale Bezug kann einen durchaus jederzeit zur Lektüre eines Krimis motivieren, aber die Gefahr, enttäuscht zu werden, ist dabei relativ hoch. Bad Salzhausen ist ja nicht gerade das Zentrum der organisierten Verbrechens, aber in Klüpfel und Falk hat Faber diesbezüglich bereits erfolgreiche Vorbilder.

Lebensnah schildert Faber das turbulente Familienleben Kommissar Bröhmanns, dessen pübertierende Tochter immer für eine Pointe gut ist. Die Kenntnisse des Dorflebens mit seinen Ritualen zeugen von Authentizität, ob es um das Musikcorps oder den Elternbeirat im Kindergarten geht. So nimmt man ganz nebenbei noch eine erheiternde Milieustudie mit. Und wie es sich so gehört, platzt natürlich in die elementarste häusliche Grundsatzdiskussion die Nachricht vom unnatürlichen Ableen eines Zeitgenossen beim Faschingsumzug.

Die kurzen Kapitel zerteilen einem die Lektüre in handliche Bissen. Witzige Apercus lockern noch zusätzlich auf. Viele Gründe also, dieses Buch zu lesen.