Atmosphärischer Einstieg in die Reihe um Janosch Janssen und Diana Quester!

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Inhalt
Kurz nachdem Kriminalkommissar Janosch Janssen eher widerwillig seiner verwitweten Mutter zuliebe in sein Heimatdorf Grimmbach zurückgekehrt ist, wird im Roten Moor die Leiche von Matilda Nolte gefunden. Sie war eine Klassenkameradin von Janosch, für die er schwärmte; seit einer Party kurz vor dem Abitur vor fast zehn Jahren galt sie als vermisst. Janosch ist entschlossen, ihren Mörder zur Strecke zu bringen. Seinerzeit wurde sein eigener Vater des Mordes verdächtigt und von der Polizei so unter Druck gesetzt, dass er sich das Leben nahm. Janosch war und ist von der Unschuld seines Vaters, die er nun beweisen will, überzeugt. Wie ein Schlag ins Gesicht trifft ihn die Tatsache, dass seine Vorgesetzte in Grimmbach ausgerechnet Diana Quester ist, die Ermittlerin, die Janoschs Vater beschuldigte und damit in seinen Augen für dessen Tod die Verantwortung trägt.


Beurteilung
Die Handlung dieses lesenswerten Kriminalromans spielt sich auf zwei Zeitebenen ab. Der kursiv gedruckte Handlungsstrang in der Vergangenheit schildert die Ereignisse vom Herbst 2008 bis zum Verschwinden von Matilda Nolte im Februar 2009 und dem kurz darauf folgenden Tod von Harald Janssen.
Der Handlungsstrang über die Gegenwart setzt im Herbst 2018 mit dem Auffinden von Matildas Leiche ein. Im Laufe der Ermittlungen, die in kleinen (Fort)schritten realistisch geschildert werden, verdichten sich bald Hinweise auf die Unschuld des damaligen Hauptverdächtigen, dafür schießen jedoch neue Theorien und Tatverdächtige wie Pilze aus dem Boden. Immer mehr Einwohner des fiktiven, kleinen Orts Grimmbach scheinen etwas zu verbergen zu haben und diverse Arten der Kriminalität könnten in diesem Fall eine Rolle spielen.
Janoschs Vorgesetzte, eine wenig umgängliche Frau, die seit einer früheren schiefgelaufenen Ermittlung besonders verbissen agiert, macht ihm das Leben schwer, muss aber letztlich zugeben, dass er ein guter Polizist ist und seine Mitarbeit akzeptieren.
Neben der eigentlichen Krimihandlung wird auch – in einem nicht zu großen Umfang – auf das Privatleben der Protagonisten eingegangen.
Der Roman besticht durch einen atmosphärischen Erzählstil, die Stimmung der Moorlandschaft im wabernden Nebel wird gut eingefangen und vermittelt.
Auch der Charakterisierung seiner Hauptfiguren hat der Autor Aufmerksamkeit geschenkt, im Falle von Diana Quester ist jedoch eine wenig glaubwürdige Überzeichnung festzustellen. Ihr Alleingang ist angesichts der neuesten Ermittlungserkenntnisse unklug, ganz besonders vor dem Hintergrund ihrer gesundheitlichen Probleme.


Fazit
Ein vielversprechender Einstieg in eine neue Krimireihe um einen sympathischen Protagonisten und seine bärbeißige Vorgesetzte!