Ein sehr gelungener Serienauftakt

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vero97 Avatar

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Grimmbach am roten Moor. Es ist 2009 und mitten in der Nacht, als ein Notruf einging. Eine junge Frau meldet einen Autounfall, ihr ginge es gut, der andere Fahrer sei bewusstlos. Als jedoch die Polizei wenig später am Unfallort eintrifft ist Matilda Nolte spurlos verschwunden. Auch die daraufhin angesetzten Suchaktionen blieben erfolglos. Der am Unfall beteiligte Fahrer des anderen Wagens, ein Florist aus dem Dorf, wird verdächtig mit dem Verschwinden zu tun zu haben und begeht, getrieben durch die Verhöre der Polizei, kurze Zeit darauf Selbstmord. Doch ist er wirklich der Täter? Janosch Janssen, sein Sohn und mittlerweile Kommissar zweifelt auch Jahre später noch an der Schuld des Vaters. Und dazu lässt ihn auch Matildas rätselhaftes Verschwinden nicht los. War sie doch einst sein großer, aber unerreichbarer Schwarm.
Dass er dann sofort an Matilda denken musste, als Passanten, angelockt durch ein seltsames Leuchten im Moor, auf eine weibliche Leiche stoßen, ist zu gut nachvollziehbar. Und so setzt er alles daran seinen Vater postum zu entlasten und Matildas wahren Mörder zu finden. Zusammen mit der toughen Kriminaloberrätin Diana Quester macht sich der junge Kommissar daran die Geheimnisse des Falles und seines Heimatdorfes aufzudecken.

Das Tote Moor ist der exzellent gelungene Auftakt einer neuen Krimireihe. Schauplatz des Ganzen ist das Rote Moor in der hessischen Rhön. Während jedoch das Moor tatsächlich existiert, sucht man das fiktive Grimmbach dort vergebens. Der persönlich in den Fall verstricke junge Kommissar und die sehr toughe und erfahrene Kriminaloberrätin, zwei sehr unterschiedliche Charaktere mit wenig Sympathie zueinander, raufen sich im Laufe des Falles immer mehr zusammen. So entwickelt sich nicht nur die Lösung des Falls, sondern auch die Charaktere des Buches während der Handlung spürbar weiter.
Lars Engels nutzt 2 Zeitsträngen für seine Geschichte und schafft es dadurch sehr schön, die zeitlich 9 Jahre voneinander getrennten Handlungen zu einer Einheit zu verflechten. Sein sehr persönlicher und eingängiger Erzählstil, die sehr gute Charakterisierung der Protagonisten und die stimmige Handlung haben mich überzeugt. Die persönliche Verstrickung des Kommissars in dem Fall empfand ich durchaus als authentisch und die Geheimnisse des Dorfes sehr interessant. Wobei ich mir deren reale Umsetzung eher schwierig vorstelle, wirkte es dennoch schlüssig auf mich.
Es ist ein Buch, dass mich fesselte und ich mit sehr viel Freude las.