Gelungener Auftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
pennys little bookcorner Avatar

Von

Nach der Abifeier verschwindet Janoschs Schwarm Matilda spurlos. Sein Vater, der beschuldigt wird mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben, begeht Selbstmord. 9 Jahre später taucht Matildas Leiche im Roten Moor auf. Grund genug für Janosch, der inzwischen Polizist ist, der Sache nachzugehen. Was ist damals geschehen? Wer hat Matilda umgebracht? War es wirklich sein Vater? Oder irrt sich Kriminaloberrätin Quester, die damals die Ermittlungen geleitet hat? Janosch werden bei seinen Ermittlungen nicht nur von Diana Quester Steine in den Weg gelegt - der ganze Mordfall nimmt ungeahnte Ausmaße an...

Wer noch auf der Suche nach einem guten Krimi ist, sollte es mal mit Lars Engels neuer Reiche über Janosch Janssen versuchen. Obwohl ich persönlich dem Buch insgesamt etwas ambivalent gegenüberstehe, ist es für mich doch der gelungene Auftakt einer Reihe, die noch einiges an Spannung verspricht und die sicherlich viele Fans haben wird. Deshalb bekommt die Story von mir auch 4 Sterne.

Lars Engels hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich schnell und unkompliziert lesen lässt. Ohne zuviel drumherum zu reden erzeugt der Autor eine spannende und düstere Atmosphäre. Obwohl ich selbst noch nie im Roten Moor war, habe ich doch das Gefühl zu wissen wie es dort aussieht und was die Umgebung mit dem Gemüt eines Menschen machen kann.
Auch die Figuren gefallen mir sehr gut. Ich bin zwar kein Fan von Janosch selbst, da er mir dann doch ZU normal ist. Etwas mehr Selbstbewusstsein würde ihm gut tun. Dennoch wirkt er komplex und nicht unsympathisch. Auch den Nebenfiguren haucht Lars Engels Leben ein. Dabei bekommt man nicht zuviel, aber eben auch nicht zu wenig Infos zu den einzelnen Charakteren und lernt sie so gut genug kennen, um sie beim lesen vor Augen zu haben. Dabei habe ich nie den Anschluß verloren, auch wenn ich mal 2 Tage lang aus Zeitgründen nicht weiterlesen konnte.

Die Geschichte selbst ist sehr facettenreich. Mir gefällt, dass die Leserschaft in kleinen Zwischenkapiteln nach und nach erfährt, was damals passiert ist. Dabei wird aber nicht zuviel verraten, so dass man zwar immer irgendeine Ahnung oder einen Verdacht hat, aber das Große Ganze nicht erfasst. Das ein oder andere ist vorhersehbar, die Auflösung des Falls allerdings überhaupt nicht! Mir persönlich war die Auflösung etwas zu drüber und unrealistisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wirklich so funktionieren würde (ich kann das leider nicht weiter ausführen, da ich auf keinen Fall spoilern möchte!). Dennoch war die Story spannend und ich habe mich durchgehend gut unterhalten gefühlt.

Insgesamt kann ich nur dazu raten, diesen ersten Krimi über Janosch Janssen einfach mal auszuprobieren.