Dünnes Eis

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clara_fall Avatar

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Familie Pankofer hat sich bisher eher schlecht als recht mit dem mobilen Eiswagen über Wasser gehalten. Nun ergibt sich die Möglichkeit einer eigenen kleinen Eisdiele. Um auch über den Winter zu kommen, bieten sie außerdem Kekse und Kuchen an. Doch die zündende Idee fehlt ihnen noch.

Eis am Stiel oder wie der Bayer sagen würde - Steckerl-Eis ... wer hat es erfunden und wie hat es seinen Siegeszug um die ganze Welt angetreten? Ein interessantes Thema für alle, die nach Romanen mit einem echten historischen Hintergrund suchen. Da mir dieses Thema hochinteressant vorkam, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut. Doch leider war es mehr Qual als Genuss. Das einziges, was der Autorin in dieser Erzählung an Tatsachen bekannt war, ist das Geburtsjahr des Eis am Stiel-Erfinders. Alles andere ist frei erfunden und das nicht gerade sehr anspruchsvoll. Die Handlung läuft recht belanglos dahin, die Hauptfiguren wanken von einer Unentschlossenheit zur nächsten und wirken oft sehr dümmlich. Die meisten Geschehnisse entwickeln sich vorhersehbar, alles findet meistens unglaubhaft eine gute Wendung. Als ich es dann zu den letzten Seiten geschafft hatte, war mein Gedanke, dass nur noch der abschließende Satz fehlt: Und wenn sie nicht gestorben sind... Die Entwicklung des erwähnten Produktes läuft nur am Rande, geschichtliche Hintergrundereignisse werden kaum mit der eigentlichen Handlung verbunden. Das Buch könnte genauso auch in der heutigen Zeit angelegt sein. Man setzt mit dieser Story den betreffenden Menschen sicher kein Denkmal, man tut ihnen eher unrecht. Das Cover vermittelt wunderbar den zeitlichen Gedanken, aber der Inhalt bewegt sich auf dünnem Eis und wird Lesern von Büchern aus dieser Epoche überhaupt nicht gerecht.