Nette Geschichte mit Schwachstellen

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bookworld91 Avatar

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Wie ein Hauch Italien nach München kommt, wird in Träume aus Eis beschrieben.
Die Familie Pankofer eröffnet Ende der 1920er Jahre eine Eisdiele in München. Als das Geschäft schleppend anläuft, hat Vater Josef eine Idee: Steckerl Eis.

Bemerkenswert an den Buch ist, dass es wirklich ein JoPa Eis, benannt nach Josef Pankofer, gibt. Dadurch hat das Buch eine historische Note, welche sehr gut passt. Ebenso passend finde ich die Sprache: authentisch und bildhaft wird die Münchener Gesellschaft und vor allem Familie Pankofer eingeführt. Dadurch kann ich die Handlung dieser netten Geschichte gut verfolgen.
Allerdings hat die Geschichte Schwachstellen. Zunächst einmal ist da die fehlerhafte Darstellung der Familiengeschichte der Eheleute Pankofer. Wie ist Josefs Ehefrau nun aufgewachsen? Und was ist mit Josefs Vergangenheit? Das sind Punkte, die unklar bleiben. Sie bringen mich zur nächsten Schwachstelle: Oberflächlichkeit. Ich lerne zwar jede Menge interessanter Charaktere kennen, aber wie sind sie hinter der Fassade? Wie hat der Krieg beispielsweise Josef beeinflusst und zu seinen Handlungen beigetragen? Wie sieht es in Lotte aus? Hier würde ich mir wünschen, der Erzähler würde mehr in die Gedanken der Figuren eintauchen.
Insgesamt vergebe ich drei Sterne. Die Geschichte ist an sich wirklich nett und spannend, aber durch die fehlerhafte Darstellung der Hintergründe und die Oberflächlichkeit lässt sie sich nicht immer fließend lesen und viele Fragen bleiben offen.