Auf Reisen zum Abschiednehmen

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Der Kabarettist Georg Koeniger verliert seine Frau, die an einer aggressiven Form von Lungenkrebs verstirbt. Sie hatte immer vor, den Jakobsweg mit dem Fahrrad zu machen, was sie aber nicht mehr geschafft hat. Also unternimmt ihr Mann nach ihrem Tod diese Reise. Er macht diese Reise, um sich selbst und ihr zu zeigen, dass er es schafft und auch, um Abschied zu nehmen. In dem Buch wechseln sich die Abschnitte immer ab und mal wird von dem Leben vor und während der Krankheit berichtet und dann wieder vom Camino.

Diese Abwechslung vereinfacht das Lesen, weil man als Leser auch schon mal schlucken muss, wenn der Autor von den langen Tagen am Krankenbett seiner Frau berichtet. Aber trotz aller Trauer merkt man eben auch, dass Koeniger Kabarettist ist und immer wieder blitzt der Humor auf, der das Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Die Erzählung von der Tour auf dem Jakobsweg ist sehr gut gemacht und auch die Besonderheiten der Landschaft und auch der Menschen in den einzelnen Regionen werden nicht ausgelassen.

Besonders eindringlich ist mir von dem Buch in Erinnerung geblieben, dass es wichtig ist, dass man auf Reisen geht und etwas von der Welt sieht, solange man es noch kann. Dem Autor wurde wohl empfohlen, mit seiner Frau noch eine Reise zu machen, solange es ihr noch verhältnismäßig gut ging. Aber das war nicht nötig, weil die beiden zusammen schon sehr viele Ecken der Welt erkundet haben.

Auch das Cover finde ich richtig toll. Wenn das Buch vor einem liegt, dann zeigt der Pfeil nach vorne, dass man also vorwärts fahren muss auf so einer Reise, um am Ziel anzukommen. Steht das Buch im Regel, dann zeigt der Pfeil nach oben, als Zeichen, dass es auch aufwärts geht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es definitiv empfehlen.