Einfach nur super!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
sonexuy Avatar

Von

Wir lesen hier eine Reisebeschreibung der anderen Art.
Nach dem Tod seiner Frau fühlt sich der Autor verpflichtet, eine Fahrradtour durchzuführen, die sie gern gemacht hätte. Den Jakobsweg mit dem Fahrrad bezwingen, in Memoriam sozusagen.
Das Buch ist meiner Meinung nach sowohl inhaltlich als auch von der sprachlichen Gestaltung zweigeteilt. Es gibt den Teil, der die schreckliche Krankheit und den Kampf dagegen beschreibt - sachlich, nüchtern und faktenreich. Und dann gibt es den Teil, der mich mitgerissen und tief bewegt hat, die Beschreibung der Fahrradreise. Hier wird der Autor sehr emotional, er beschreibt seine Gedanken und Gefühle über die Maßen schön und für mich verständlich. Der Titel des Buches erklärt sich hier von allein, und jeder, der schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat, kann sich getröstet fühlen.
Ein Höhepunkt war für mich das Lesen der Ansichtskarten, die der Autor an lebende und gestorbene Menschen und sogar an den Jakobsweg geschrieben hat. Das ist meisterlicher Gebrauch von Worten beim Zusammenfassen und Reduzieren auf das Wesentliche!
Ganz nebenbei erfährt man auch viel über Länder und Leute, erlebt die Höhen und Tiefen einer solchen Tour hautnah und erfreut sich an der humorvollen Darstellung der Geschichte des Jakobsweges.
Für mich war Georg Koeniger eine Neuentdeckung, von ihm werde ich garantiert noch etwas lesen. Seine herrlich unaufgeregte Art und die Tatsache, dass er sich nicht selbst so wichtig nimmt, haben mir super gut gefallen.