Trauer ist eine lange Reise

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milena Avatar

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Irritiert hat mich an dem Buch von Georg Koeniger allein die Einordnung in die Kategorie Sachbuch. Für mich hat dieses Buch wenig von einem Sachbuch, sondern beschreibt auf eine sehr persönliche und den Leser sehr berührende Weise die Erfahrung eines Menschen mit dem Tod seines geliebten Partners. Ein Mann, von Beruf Kabarettist, verliert seine Frau an die heimtückische Krankheit Krebs. Einige Zeit nach diesem Verlust und noch am Anfang der Trauerbearbeitung macht er sich mit dem Fahrrad auf den Weg von Würzburg nach Santiago de Compostela. Dies tut er im Gedenken an seine Frau, deren Wunsch diese Reise gewesen war. Er nimmt den Leser mit auf die verschiedenen Phasen der Trauerarbeit, die letztendlich die Annahme des Verlustes bedeutet und somit den Keim zum Neuanfang legt. In Rückblenden erfährt man vom Verlauf der Krankheit, dem anfänglichen Leugnen, der Wut, der Auflehnung, der Akzeptanz und des Abschieds. Das Abfahren des Jakobsweg des Ehemanns gibt diesem die Chance zur Akzeptanz des Erlebten. Das Buch ist mehr als gelungen, wenn man das bei einem so biographisch schweren Buch sagen darf, und gibt jedem Leser die Möglichkeit sich ernsthaft mit dem Thema Leben und Tod auseinanderzusetzen.