Trauerverarbeitung auf dem Jakobsweg
Auch nach der Lektüre von "Trauer ist eine lange Reise" kenne ich den Kabarettisten Georg Koeniger nicht - und auch weiterhin würde ich sagen, kein weiteres Buch über den Jakobsweg lesen zu müssen. Wobei mich die beiden, die ich gelesen habe, beide auf ihre Art fasziniert haben. Aber zu Kerkeling ist viel gesagt und geschrieben - Koenigers Beschreibung seiner Tour mit dem Fahrrad hingegen noch neu - und nicht weniger gut und ausdrucksstark.
Das Jahr 2013 war kein Gutes für Koeniger: Seine Mutter stirbt und auch die geliebte Frau, seine Andrea, mit der er seit 22 Jahren eine glückliche Fernbeziehung mit vielen vielen Reisen führt, schafft es nicht, den Lungenkrebs zu besiegen. Nur wenige Monate nach der erschreckenden Diagnose muss Andrea für immer ins Krankenhaus, weil die Pflege zuhause nicht mehr möglich ist. Andrea verliert stark an Gewicht und ist auch immer weniger ausgeglichen. Freunde, Verwandte und Bekannte kümmern sich um die Kranke, aber trotzdem bleibt ein Großteil der Betreuungsaufgaben an Koeniger hängen, der gleichzeitig noch "lustig" sein muss, wenn er auf der Bühne steht.
Koeniger berichtet offen und ehrlich über die Probleme, die er mit den Launen seiner todkranken Frau hat, er berichtet davon, wie er am Sterbebett Ideen für ein neues Programm entwickelt - und er schreibt ausführlich, wie er den letzten großen Wunsch seiner Frau erfüllt: Mit dem Rad den Jakobsweg von Würzburg bis nach Santiago de Compostela zu befahren. Die Abenteuer mit den Unbillen der Technik, mit den Begegnungen mit den vielen vielen anderen Pilgern und den Einheimischen sowie Naturbeschreibungen wechseln sich ab - und machen "Trauer ist eine lange Reise" zu einem wirklich empfehlenswerten Buch!
Sicherlich spielt bei der Bewertung auch die eigene Geschichte eine Rolle - durch eigene Erfahrungen mit dem Tod und Krebserkrankungen in der Familie und im Freundeskreis haben die Themen in den letzten Jahren ebenfalls eine prägende Funktion gehabt. Und da sind viele Gedanken, die Koeniger vielfach auch so ganz nebenbei formuliert, bekannt und selbst gedacht. Sei es die Frage nach Trostworten, nach der richtigen Art der Beerdigung, nach dem Glauben an Schul- oder Alternativmedizin.
Für mich ein wunderbares Buch - wobei es wohl gar nicht der Jakobsweg hätte sein müssen - eine Reise durch die Alpen oder auch an der Ostseeküste hätte wohl ähnliche Erfahrungen gebracht.
Ein Buch zum Nachdenken, zum Grübeln, zum Weinen und - nicht zuletzt - zum Lachen. Denn sprachlich wartet Koeniger mit der ein oder anderen Stilblüte auf. Verwiesen sei beispielsweise auf die Koeniger'sche Schöpfungsgeschichte ab Seite 109!
Das Jahr 2013 war kein Gutes für Koeniger: Seine Mutter stirbt und auch die geliebte Frau, seine Andrea, mit der er seit 22 Jahren eine glückliche Fernbeziehung mit vielen vielen Reisen führt, schafft es nicht, den Lungenkrebs zu besiegen. Nur wenige Monate nach der erschreckenden Diagnose muss Andrea für immer ins Krankenhaus, weil die Pflege zuhause nicht mehr möglich ist. Andrea verliert stark an Gewicht und ist auch immer weniger ausgeglichen. Freunde, Verwandte und Bekannte kümmern sich um die Kranke, aber trotzdem bleibt ein Großteil der Betreuungsaufgaben an Koeniger hängen, der gleichzeitig noch "lustig" sein muss, wenn er auf der Bühne steht.
Koeniger berichtet offen und ehrlich über die Probleme, die er mit den Launen seiner todkranken Frau hat, er berichtet davon, wie er am Sterbebett Ideen für ein neues Programm entwickelt - und er schreibt ausführlich, wie er den letzten großen Wunsch seiner Frau erfüllt: Mit dem Rad den Jakobsweg von Würzburg bis nach Santiago de Compostela zu befahren. Die Abenteuer mit den Unbillen der Technik, mit den Begegnungen mit den vielen vielen anderen Pilgern und den Einheimischen sowie Naturbeschreibungen wechseln sich ab - und machen "Trauer ist eine lange Reise" zu einem wirklich empfehlenswerten Buch!
Sicherlich spielt bei der Bewertung auch die eigene Geschichte eine Rolle - durch eigene Erfahrungen mit dem Tod und Krebserkrankungen in der Familie und im Freundeskreis haben die Themen in den letzten Jahren ebenfalls eine prägende Funktion gehabt. Und da sind viele Gedanken, die Koeniger vielfach auch so ganz nebenbei formuliert, bekannt und selbst gedacht. Sei es die Frage nach Trostworten, nach der richtigen Art der Beerdigung, nach dem Glauben an Schul- oder Alternativmedizin.
Für mich ein wunderbares Buch - wobei es wohl gar nicht der Jakobsweg hätte sein müssen - eine Reise durch die Alpen oder auch an der Ostseeküste hätte wohl ähnliche Erfahrungen gebracht.
Ein Buch zum Nachdenken, zum Grübeln, zum Weinen und - nicht zuletzt - zum Lachen. Denn sprachlich wartet Koeniger mit der ein oder anderen Stilblüte auf. Verwiesen sei beispielsweise auf die Koeniger'sche Schöpfungsgeschichte ab Seite 109!