Abgründe

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brivienna09 Avatar

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"Trauma - Kein Entkommen" war mein erstes Buch vom Autor Christoph Wortberg. Titel und Cover sind dunkel und lösen eine Gänsehaut aus - wie auch die Geschichte, die Toten, die Umstände ihres Todes und die Blicke in die Abgründe der menschlichen Seele.
Die alleinerziehende Kripo Beamtin Katja Sand bekommt es mit zwei seltsamen Todesfällen zu tun, bei denen absolut offen ist, ob es sich um Mord oder Selbstmord handelt. Auffällig ist jedoch, dass die Todesursachen jeweils mit einem früheren Trauma der Toten zusammenhängen. Haben diese sich freiwillig in eine ähnliche Situation begeben, um das Trauma nochmal zu durchleben, dadurch zu heilen und sind dabei versehentlich gestorben? Oder steckt mehr dahinter?
Zwischen den Todesfällen und mehreren Einblicken in das einsame Leben der Katja Sand und den Streitereien mit ihrer Tochter wird immer wieder von einem kleinen Kind erzählt. Diese Passagen sind fast die traumatisierendsten in dem Buch: Ein dreijähriges Kind, das auf verschiedenen Wegen von seinem alkoholabhängigen, gewalttätigen Vater gequält wird. Diese Szenen werden sehr detailliert und grausam beschrieben, beim Lesen bleibt einem fast die Luft weg.
Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und war szenenweise wirklich entsetzt, vor allem über die Gewalt an einem Kind. Mir war sehr schnell klar, wie die Geschichte ausgehen könnte und wer hinter alldem steckt - normalerweise werde ich bei Krimis immer an der Nase herumgeführt und komme nicht so schnell auf die Lösung. Dennoch finde ich das Buch aufwühlend und kann es für spannende Abende weiterempfehlen.