Anders als erwartet

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rinoa Avatar

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Die Münchener Mordermittlerin Katja Sand und ihr Assistent Rudi Dorfmüller bekommen es mit zwei Toten zu tun, die zwar auf unterschiedliche Weise sterben, die allerdings beide unter einem Trauma litten, an das ihre Todesursache erinnert.
Handelt es sich hierbei wirklich um Suizid, wie die Obduktion nahelegt, oder steckt doch ein Dritter dahinter, wie Katja Sand vermutet…?

Ein bisschen ratlos war ich nach der Lektüre von „Trauma – Kein Entkommen“ zunächst schon, da ich das Buch zwar auf der einen Seite wirklich gut fand, auf der anderen Seite aber eigentlich etwas anderes erwartet hatte und zwar einen Fall mit zwei Toten und dessen Aufklärung.

Stattdessen beschäftigt sich gefühlt über die Hälfte des Buchs mit dem persönlichen Bereich der Ermittlerin Katja Sand, was mir in der Summe zu viel Raum eingenommen hat. Da die Reihe offenbar als Trilogie angelegt ist gehe ich mittlerweile davon aus, dass wahrscheinlich erst im letzten Band ihr persönliches Trauma aufgelöst und sich bis dahin in Andeutungen ergangen wird. An sich finde ich diese Idee nicht schlecht, ich habe allerdings wie erwähnt doch erwartet, dass der aufzulösende Fall im Vordergrund steht, der aber für meinen Geschmack eher eine zu untergeordnete Rolle einnimmt (und dessen Lösung ich auch nicht ganz gelungen fand).
Erschwerend kam hinzu, dass mir Katja Sand wirklich sehr unsympathisch war, was ich meistens ganz gut ausblenden kann, diesmal aber nicht. Besonders wie sie mit ihrem Assistenten Dorfmüller umspringt, aber auch ihr sonstiges Verhalten hat mich wirklich genervt.

Nichtsdestotrotz hat es der Autor geschafft mich bei der Stange zu halten, weil „Trauma – Kein Entkommen“ wirklich spannend geschrieben ist (auch wegen des Geheimnisses um Katja Sands Vergangenheit) und ich natürlich wissen will, wie sich alles auflöst und daher auch noch die beiden Folgebände lesen möchte. Von daher also alles richtig gemacht!