Ein Blick in den Abgrund der menschlichen Psyche

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Ein Toter wird in einem Baggersee bei München gefunden. Die Umstände seines Todes sind unklar. Vieles deutet auf einen Suizid hin. Das Bauchgefühl der Ermittlerin Katja Sand sagt ihr allerdings etwas anderes. Also fängt sie an, gemeinsam mit ihrem Assistenten Rudi Dorfmüller, nach einem möglichen Täter zu suchen. Dann wird ein weiterer Toter gefunden.

Der erste Band der Trauma-Trilogie rund um Katja Sand beginnt bereits mit einem sehr intensiven und auch brutalen Prolog, der mir einen kalten Schauer über den Rücken hat laufen lassen. Diese Momente sind immer wieder in die Geschichte eingewoben, was mir gut gefallen hat. Der Autor versteht es, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen.

Das Duo Katja und Rudi hat mir gut gefallen. Beide sind unterschiedliche Typen. Katja manchmal etwas ruppig, alleinerziehend, voller Sorge um ihre Tochter und gut in ihrem Job. Rudi bringt so schnell nichts aus der Fassung und ist meistens guter Laune. Ich kann seine Liebe für sein Auto nicht verstehen, fand ihn aber von Anfang an sympathisch. Die beiden kennen sich gut, wenn auch eher auf einer beruflichen Ebene. Sie können sich aufeinander verlassen und ergänzen sich.

Die Ermittlungen rund um die Todesfälle fand ich interessant und spannend. Sie führten über unterschiedliche Wege, gegen manche Widerstände und förderten einiges zutage. Am Schluss gab es für mich zwar zwei Logiklücken, die dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan haben. Der Spannungsbogen war nicht konstant hoch, ich hatte aber dennoch das Bedürfnis, wissen zu wollen wie es weitergeht.

Katjas Privatleben und die Beziehung zu ihrer Mutter und ihrer Tochter bilden neben den Ermittlungen einen weiteren Schwerpunkt in der Geschichte. Ich mag es nicht immer, wenn das Privatleben der Ermittler zu sehr im Mittelpunkt steht. In diesem Fall fand ich aber, dass die berufliche und private Geschichte von Katja gut miteinander verwoben sind. Vor allem weil and dieser Stelle das Thema des Buchs gut zum Tragen kommt. Nicht nur die Todesfälle haben etwas mit Traumata zu tun, auch Katja kämpft mit ihren eigenen Dämonen und psychischen Abgründen.
Ich hoffe, dass in den nächsten Bänden auch etwas mehr auf die Hintergründe von Rudi eingegangen wird.

Alles in allem hat mich „Trauma – Kein Entkommen“ gut unterhalten. Ich finde es ist ein guter Start in die Trilogie, die mich neugierig darauf gemacht hat, wie es in den weiteren beiden Büchern weitergeht.