Gutes Grundkonzept

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Das Grundkonzept ist, wie im Titel bereits beschrieben, sehr gut: Menschen finden einen Tod, der ihrem Trauma ähnelt.
Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht allzu gut gelungen. Hauptsächlich liegt dies am Schreibstil, denn die Ideen, wie den Charakteren Tiefe verliehen werden kann, ist ebenfalls positiv. Doch leider empfand ich beim Lesen kaum Emotionen, weil bspw. Gefühlszustände meist mit "Sie fühlte sich...", "sie ist überrascht", "er wirkte nervös" beschrieben sind, anstatt es dem Leser mit aufgerissenen Augen, hochgezogenen Augenbrauen, unruhigen Bewegungen, schnellen Augenbewegungen etc. erfahren zu lassen. Oder ein anderes Beispiel "während die Angst in ihr hochkriecht", anstatt einen erhöhten Puls, Zittern etc. zu beschreiben.
Auch sind die Beziehungen auf diese Weisen beschrieben: "Er weiß wie es in ihr aussieht", "Seine Verbindlichkeit tat ihr gut", anstatt zu beschreiben, weshalb oder wie genau sie sich mit dieser besser, sicherer oder ähnliches fühlte.
Solche Beschreibungen haben die Lebendigkeit und Emotionalität aus der Geschichte genommen.

Die einzigen Abschnitte, in denen dies besser gelungen ist, und die ich viel interessierter verfolgt habe, sind die mit dem Kind. Es tat weh das zu lesen, und genauso sollte es sein.

Leider hat mir auch der dauerhafte, passiv-aggressive Ton nicht gefallen. Dauerhaft wurde auf Fragen mit Gegenfragen wie "Was glaubt du wohl?" geantwortet, und es herrschte allgemein eine genervte Atmosphäre.

Allgemein würde ich sagen, dass der Autor größeres Potenzial hat, seine Ideen sind wunderbar, nur am Schreibstil müsste noch gearbeitet werden, um mich zu packen.