Cape Cod Feeling
Die erwachsenen Geschwister Ken und Abby Gardner sind überzeugt: Ihre Eltern führten bis zum plötzlichen und unerwarteten Tod ihrer Mutter eine glückliche Ehe und Vater Adam versuchte anschließend als alleinerziehender Vater ihnen eine sorgenfreie Kindheit in den Wellfleet Woods zu ermöglichen und trotzdem seine Karriere als Meeresbiologe weiterzuverfolgen. Mittlerweile ist 2016, kurz vor den Wahlen in Amerika und Ken ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit eigener Vorzeigefamilie und Abby ist eine talentierte Malerin mit einem großen Geheimnis. Adam steht kurz vor seinem 70. Geburtstag und hat noch große Ambitionen. Um diese umsetzen zu können, setzt er die Medikamente, die seine bipolare Störung behandeln ab und hofft, dass die Manie ihm zu seinem letzten großen wissenschaftlichen Durchbruch verhilft. Da taucht Steph, eine bisher unbekannte Halbschwester von Ken und Abby auf und wühlt die Gefühle und Erinnerungen der Familie mächtig durcheinander. Vor der idylischen Kulisse von Cape Cod und dem kurz bevorstehendem Wahl-Showdown zwischen Hillary Clinton und Donald Trump zeichnet Adrienne Brodeur ein Bild einer gutsituierten und gebildeten Familie, die glaubt modern und weltoffen zu sein, aber trotzdem stark an alten Rollenbildern und patriarchalen Strukturen festhält und deren Frauen sich daraus nicht befreien können. Da braucht es erst die queere Halbschwester mit Frau und Kind, die sich in die Familie einschleicht, um einige Überzeugungen ins Wanken zu bringen.
Das Buch hat mich nicht so richtig mitgenommen, ich hatte das Gefühl, dass Brodeur das Buch bereits mit der Verfilmung im Kopf geschrieben hat - schöne Landschaftsbilder, ein bisschen Naturwissenschaft und eine dysfunktionale aber wohlhabende Familie - perfekt für eine schöne Vorabendserie mit stimmungsvollen Bildern. Die Geschichte plätschert so vorhersehbar dahin; die Männer - sämtlich selbsherrlich und mental instabil aber an patriarchalischen Einstellungen festhaltend - wirken eher unsympathisch und die Frauen mag man auch eher schütteln und auffordern, sich endlich selbstbewusst aufzustellen und sich nicht lediglich auf die Rolle als Politikergattin oder alleinerziehende Mutter vorzubereiten. Einen gewissen Sog entwickeln die Kapitel mit den wechselnden Perspektiven der fünf Protagonisten, auch wenn diese durchaus mit mehr Selbstreflektion durchs Leben gehen könnten. Wie vom Verlag selbst beworben, ein Buch für alle die „Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller oder die Romane von Elisabeth Strout mögen, wobei „Treibgut“ an keines der genannten wirklich herankommt.
Das Buch hat mich nicht so richtig mitgenommen, ich hatte das Gefühl, dass Brodeur das Buch bereits mit der Verfilmung im Kopf geschrieben hat - schöne Landschaftsbilder, ein bisschen Naturwissenschaft und eine dysfunktionale aber wohlhabende Familie - perfekt für eine schöne Vorabendserie mit stimmungsvollen Bildern. Die Geschichte plätschert so vorhersehbar dahin; die Männer - sämtlich selbsherrlich und mental instabil aber an patriarchalischen Einstellungen festhaltend - wirken eher unsympathisch und die Frauen mag man auch eher schütteln und auffordern, sich endlich selbstbewusst aufzustellen und sich nicht lediglich auf die Rolle als Politikergattin oder alleinerziehende Mutter vorzubereiten. Einen gewissen Sog entwickeln die Kapitel mit den wechselnden Perspektiven der fünf Protagonisten, auch wenn diese durchaus mit mehr Selbstreflektion durchs Leben gehen könnten. Wie vom Verlag selbst beworben, ein Buch für alle die „Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller oder die Romane von Elisabeth Strout mögen, wobei „Treibgut“ an keines der genannten wirklich herankommt.