Mitreißende Familiengeschichte
In ihrem neuen Roman "Treibgut" erzählt die amerikanische Autorin Adrienne Brodeur die Geschichte einer dysfunktionalen Familie.
Ken und Abby Garner verloren sehr früh ihre Mutter Emily. Ihr Vater Adam zog seine Kinder größtenteils allein in seinem Haus auf Cape Cod auf. Inzwischen ist Ken 41 Jahre alt und hofft auf eine politische Karriere. Durch seine Heirat mit Jenny ist er zu Wohlstand gekommen, das Paar hat zwei Zwillingstöchter. Die 38-jährige Abby ist Künstlerin. Sie ist mit Skulpturen bekannt geworden und widmet sich nun der Malerei. Im Hauptberuf ist sie Lehrerin und träumt davon, von ihrer Kunst leben zu können. Ihre Schwägerin Jenny ist ihre beste Freundin.
Adam Gardner feiert in Kürze seinen 70. Geburtstag. Hinter dem erfolgreichen Meeresbiologen und Vietnamveteran liegt ein bewegtes Leben. Seit er unter einer bipolaren Störung leidet, nimmt er Medikamente gegen seine Stimmungsschwankungen. Er hofft nun auf einen wissenschaftlichen Durchbruch in der Erforschung der Buckelwale und setzt heimlich seine Medikamente ab.
Neben der Familie Garner lernen wir auch die Bostoner Polizistin Steph kennen. Sie ist mit Toni verheiratet und hat gerade ihren gemeinsam Sohn Jonah zur Welt gebracht. Nachdem ihre Mutter ihr ein Geheimnis offenbart hat, beschließt Steph, Kontakt zur Familie Gardner aufzunehmen.
Die Geschichte wird in sehr schöner und intelligenter Sprache erzählt, sie liest sich sehr flüssig. Die interessanten Figuren sind authentisch und bildhaft beschrieben, wir lernen sie näher kennen und erfahren ihre Geheimnisse und Konflikte. Mit viel Empathie beschreibt die Autorin nicht nur die die schwierige Geschwisterbeziehung von Ken und Abby, sondern auch Adams Gefühls- und Gedankenwelt vor dem Hintergrund seiner bipolaren Störung. Ken ist geprägt durch den frühen Tod seiner Mutter und macht seine Schwester dafür verantwortlich, während sich diese immer mehr von ihm zurückzieht. Die weiblichen Figuren waren mir trotz ihrer Schwächen sehr sympathisch, Ken und Adam hingegen mochte ich nicht besonders, beide stehen gern im Mittelpunkt und stellen berufliche Ziele und Erfolge weit über ihr Familienleben.
Der Roman ist fesselnd, nach und nach eskaliert die Situation, bis sich auf Adams Geburtstagsfeier die Spannung entlädt. Das Buch behandelt neben der Familiendynamik Themen wie Rivalität unter Geschwistern sowie Alkoholabhängigkeit, Trauer und erlittene Traumata. Gut gefallen haben mir auch die politischen Aspekte. Die Handlung spielt im Jahr 2016 und nimmt den Leser mit in den Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump.
Absolute Leseempfehlung für dieses großartige und berührende Familiendrama!
Ken und Abby Garner verloren sehr früh ihre Mutter Emily. Ihr Vater Adam zog seine Kinder größtenteils allein in seinem Haus auf Cape Cod auf. Inzwischen ist Ken 41 Jahre alt und hofft auf eine politische Karriere. Durch seine Heirat mit Jenny ist er zu Wohlstand gekommen, das Paar hat zwei Zwillingstöchter. Die 38-jährige Abby ist Künstlerin. Sie ist mit Skulpturen bekannt geworden und widmet sich nun der Malerei. Im Hauptberuf ist sie Lehrerin und träumt davon, von ihrer Kunst leben zu können. Ihre Schwägerin Jenny ist ihre beste Freundin.
Adam Gardner feiert in Kürze seinen 70. Geburtstag. Hinter dem erfolgreichen Meeresbiologen und Vietnamveteran liegt ein bewegtes Leben. Seit er unter einer bipolaren Störung leidet, nimmt er Medikamente gegen seine Stimmungsschwankungen. Er hofft nun auf einen wissenschaftlichen Durchbruch in der Erforschung der Buckelwale und setzt heimlich seine Medikamente ab.
Neben der Familie Garner lernen wir auch die Bostoner Polizistin Steph kennen. Sie ist mit Toni verheiratet und hat gerade ihren gemeinsam Sohn Jonah zur Welt gebracht. Nachdem ihre Mutter ihr ein Geheimnis offenbart hat, beschließt Steph, Kontakt zur Familie Gardner aufzunehmen.
Die Geschichte wird in sehr schöner und intelligenter Sprache erzählt, sie liest sich sehr flüssig. Die interessanten Figuren sind authentisch und bildhaft beschrieben, wir lernen sie näher kennen und erfahren ihre Geheimnisse und Konflikte. Mit viel Empathie beschreibt die Autorin nicht nur die die schwierige Geschwisterbeziehung von Ken und Abby, sondern auch Adams Gefühls- und Gedankenwelt vor dem Hintergrund seiner bipolaren Störung. Ken ist geprägt durch den frühen Tod seiner Mutter und macht seine Schwester dafür verantwortlich, während sich diese immer mehr von ihm zurückzieht. Die weiblichen Figuren waren mir trotz ihrer Schwächen sehr sympathisch, Ken und Adam hingegen mochte ich nicht besonders, beide stehen gern im Mittelpunkt und stellen berufliche Ziele und Erfolge weit über ihr Familienleben.
Der Roman ist fesselnd, nach und nach eskaliert die Situation, bis sich auf Adams Geburtstagsfeier die Spannung entlädt. Das Buch behandelt neben der Familiendynamik Themen wie Rivalität unter Geschwistern sowie Alkoholabhängigkeit, Trauer und erlittene Traumata. Gut gefallen haben mir auch die politischen Aspekte. Die Handlung spielt im Jahr 2016 und nimmt den Leser mit in den Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump.
Absolute Leseempfehlung für dieses großartige und berührende Familiendrama!