Fährt ein Schiff...

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
elke17 Avatar

Von

Till Raether kennt man vor allem als Kolumnist, der in verschiedenen Zeitschriften Launiges zum Thema „Miteinander“ veröffentlicht hat. Nun also ein Thriller aus seiner Feder, und nach der Leseprobe habe ich mich gefragt, ob er dieses Metier wohl genauso gut beherrscht…

Auf einem Kreuzfahrtschiff im Hamburger Hafen gibt es einen mysteriösen Todesfall. Da die Ursache nicht geklärt ist, schickt das LKA ein Ermittlerduo an Bord, das dafür bekannt ist, Untersuchungen eher gemächlich anzugehen. Da Kommissar Danowskis Schutzanzug beschädigt wird und er deshalb das Schiff nicht mehr verlassen darf, beginnt er, nach der Ursache zu suchen, die den Tod des Passagiers verursacht hat. Er sieht sich allerdings mit Widerstand in zweierlei Hinsicht konfrontiert, denn sowohl die Mannschaft als auch die Passagiere haben kein Interesse daran, ihn zu unterstützen. Im Gegenteil, sie behindern eher seine Bemühungen. Aber warum?

Kein Frage, schreiben kann er und seine Geschichte würde sich auch flüssig lesen lassen, wenn – ja, wenn sie denn gut geplottet wäre. Aber da knirscht es leider so manches Mal gewaltig im Schiffsrumpf, da sich die Lethargie des ermittelnden Kommissars lähmend über die gesamte Story legt und somit immer wieder das Tempo aus diesem Kriminalroman herausnimmt und aufkommende Spannung im Keim erstickt.

Danowskis permanente Überlegungen über sich, seine Krankheit, seine Familie und Gott und die Welt möchte ich eigentlich nicht lesen, wenn ich zu einem Krimi greife. Hier möchte ich in erster Linie eine spannende Geschichte und nicht die Nabelschau eines sensiblen Langweilers ohne Antrieb lesen, der mir dann auch noch absolut unsympathisch ist.

Langer Rede kurzer Sinn: Ein guter Kolumnist ist nicht zwangsläufig auch ein guter Krimiautor. Sorry …