Kreuzfahrt in den Tod

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mammutkeks Avatar

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Ein Kreuzfahrtschiff, das in den Hamburger Hafen einfährt, die Gäste freuen sich darauf, ihre Reise durch die Nordsee zu beenden. Doch dann gibt es einen anonymen Hinweis auf einen Toten, auf einen Toten, der elend verendet ist. Mit den Vorermittlungen wird Adam Danowski betraut, keiner aus der ersten Riege der Mordkommission, sondern ein Ermittler mit vielen familiären Problemen. Ein eigenartiger Kauz, offenbar hypersensibel, aber wenig angesehen, ohne großen Ehrgeiz.
Der Tote ist ein Mann, dessen Frau eigentlich auch mit hätte an Bord sein sollen. Doch diese war durch einen eigenartigen Zufall verhindert, obwohl die Reise doch die Ehe der beiden hätte kitten sollen. So kam es, dass Carsten Lorsch von seiner Geliebten begleitet wurde, Simone Bender, die zu finden Danowski nicht gelingt. Denn Bender ist selbst vom tödlichen Virus befallen - und hätte viel zur Aufklärung der Geschichte beitragen können. Aber sie ist irgendwo in den Tiefen des Schiffes - und wird von Unbekannten festgehalten.
Festgehalten auf dem "Pestschiff" werden auch die Passagiere - eine namen- und gesichtslose Masse an Menschen, die diese Situation nicht wirklich gut finden. Aber sie bekommen von Till Raether in "Treibland" keine Aufmerksamkeit, sind einfach nur da. Und hier liegt meines Erachtens eines der größten Probleme dieses Romans, der mich in großen Teilen einfach nur gelangweilt hat: Die Personen wirken nicht echt. Weder Danowski noch sein Kollege Finzi noch die verschiedenen Personen auf dem Schiff.
Dazu kommt, dass Raether das Potenzial der Geschichte nicht einmal ansatzweise ausschöpft. Kreuzfahrtschiff, Bedrohung durch ein unbekanntes Virus, die Machenschaften der Pharmalobby - alles Themen, die weitaus mehr bieten als Raether daraus macht. Noch dazu ist seine Sprache weder neu noch elegant genutzt.
Leider ein Buch, das ich nur Menschen mit Schlafstörungen empfehlen kann, denn ich bin bei keinem der vielen vielen Bücher, die ich bislang gelesen habe, so oft eingeschlummert.