Kreuzfahrt mit Toten

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spreeperl Avatar

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Treibland von Till Raether ist ein eher ruhiger Krimi. Es gibt viel Ermittlungsarbeit, einige Tote und genügend Spannung.
Nicht Fata Morgana sondern Treibland. Beim Landeskriminalamt geht ein anonymer Anruf ein. Auf einem Kreuzfahrtschiff gab es einen Toten mit merkwürdigen Symptomen. Da aber die Schiffe der Weltmeere unter ausländischen Flaggen fahren, ist die Zuständigkeit nicht eindeutig. Also werden zwei Beamte gesucht, welche etwas tun, aber nur nicht zu schnell und intensiv. Einer wird Adam Danowski sein. Er will zwar auch endlich einen Burn-out, ihm ist im Augenblick alles zu viel, aber erst einmal ruft die Arbeit. Neben Adam wird Finzi mit den ersten Ermittlungen beauftragt. Finzi ist gerade wieder Trocken und Adam erfährt vom Arzt, dass er hochsensibel ist, aber die Ermittlungen laufen an. Sonst arbeiten sie alte Fälle auf und suchen nach neuen Ansätzen, aber dieses Mal sind sie voll im Geschehen. Als Adam bedroht wird - er soll die Ermittlungen nicht weiter führen - ist sein Ehrgeiz geweckt. Durch ein Missgeschick muss er an Bord bleiben und jetzt ist er auf sich alleine gestellt und die Verfolger sind mit an Bord. Die Auflösung des Falles endet fast in einem Showdown.

Der Anfang des Buches ist etwas schleppend, aber ab der Mitte geht es rasant weiter und nimmt Fahrt auf Die Auflösung kommt dann sehr schnell und doch bleiben mir einige Sachen ungelöst. Wer hat wirklich die Mörderin engagiert? Warum genau musste Finzi sterben? Der Hauptschauplatz ist das Schiff. Als Leser erfährt man nur am Anfang einige Informationen über die Familie und das Leben der anderen Ermittler. Gut beschrieben wurden die Zuständigsstreitigkeiten. Welches Land muss ermitteln, welches Forschungsinstitut darf Proben nehmen und welche Ermittler haben die meisten Befugnisse. So bürokratisch stelle ich mir das auch vor. Die Schreibweise ist flüssig und nachvollziehbar. Alle eingeführten Personen haben auch irgendwo mit dem Fall zu tun. Das Leben an Bord hat nichts mehr vom Urlaubsfeeling. Jetzt geht es ums Überleben und nicht die Nerven zu verlieren.
Das Cover mit der Schiffsnase und dem dunklen Himmel passt gut zum Inhalt.