Treibland

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dorli Avatar

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Hamburg. Das unter panamaischer Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff „Große Freiheit“ macht in Altona fest. Mit an Bord ein toter Passagier: da Carsten Lorsch an einem rätselhaften Krankheit gestorben ist, wird das Schiff unter Quarantäne gestellt. Um bis zum Eintreffen der zuständigen Ermittler aus Panama nicht untätig auszusehen, werden mit Adam Danowski und Andreas „Finzi“ Finzel zwei Beamte der ruhigeren Art zur Anlegestelle geschickt, um ein paar Routineaufgaben zu erledigen. Doch dann spitz sich die Lage unerwartet zu…

Was für ein gruseliger Gedanke, nicht nur auf einem Kreuzfahrtschiff festzusitzen, sondern auch noch mit einem tödlichen Virus konfrontiert zu werden. Niemals möchte ich in solch eine Situation geraten, doch für einen Krimi ist dieses Szenario natürlich eine fantastische Grundlage.

Schon die ersten Seiten von „Treibland“ haben mich begeistert, denn es gelingt Till Raether hervorragend, seinen Figuren Leben einzuhauchen. Schnell ist man mit den handelnden Personen vertraut, lernt ihre Eigenarten und Macken kennen. Allen voran ist da der unter Hypersensibilität leidende Adam Danowski - ein Polizeibeamter, der die Arbeit am Schreibtisch liebt und jetzt aus seiner Routine herausgerissen wird.

Ich liebe detaillierte Beschreibungen und ausführliche Schilderungen, und die habe ich in diesem Buch durchweg bekommen. Die bedrohliche Situation an Bord wird nachvollziehbar dargestellt, der Autor kann die unheilvolle Stimmung richtig gut vermitteln.
Leider geht der Spannung durch die manchmal sehr intensiven Darstellungen hier und da ein wenig die Puste aus. Dennoch habe ich mich insgesamt gut unterhalten gefühlt – es ist auf jeden Fall ratsam, sich ausreichend Zeit zum Lesen zu nehmen, um die tollen Formulierungen und den trockenen Humor richtig genießen zu können.