Erinnerungen eines Hauses
Nele bereitet einen Aufsatz vor, es geht um die Entstehung der BRD und die Zeit davor. Hilfe bekommt sie von Irma, einer 90jährigen Nachbarin, die bereits als Kind in dem Haus gelebt hat, zusammen mit ihren nazitreuen Eltern. Nele möchte mehr darüber erfahren, aber ihre Eltern sind nicht bereit, mit ihr über vergangene Zeiten zu sprechen, geschweige denn, sich mit Schuld oder Unschuld der eigenen Familie an den damaligen Ereignissen auseinanderzusetzen.
»Wenn die Bomben kommen, verlassen alle das Haus, wie sie es taten, als sie fielen. Sie überließen das Vergangene sich selbst und bauten ohne Altlasten neu. So funktioniert Erinnerung. Wenn du frei entscheiden kannst, was du bewahrst und was nicht.« (Seite 218)
Ein Haus erzählt, seine Mauern, Wände, Flure atmen für mich, sprechen mich an und erzählen von der Gegenwart, aber auch von früher, von der grausamen Vergangenheit, die anfangs gar nicht so schlecht schien. Hier gibt es Fragen, die Antworten geben Geister, die durch die Räume gehen und den Staub vergangener Tage atmen, ohne dass ein Luftzug weht. Ein Haus erzählt und ich höre zu.
»Wir sehen dich schreiben, und deine Fragen verschwimmen mit den unseren. Im Chor der Jahrzehnte hallen sie aus den verschiedenen Ecken in uns. Es wird verstummt, es wird erzählt, beschwichtigt, erklärt. Gerechtfertigt und verdreht, gebeichtet und geplaudert.« (Seite 74)
Ein Haus, das seine Geschichte erzählt, über die Menschen, die in ihm wohnten, die ausgezogen sind, freiwillig oder mit Gewalt, die neu hinzukamen und blieben oder gingen. Diese Idee fand ich so spannend, dass ich es nicht erwarten konnte, das Buch zu lesen. Die Bewohner des Hauses damals im Vergleich mit denen heute, parallel erzählt, überlappend und manchmal sogar gleichzeitig; was sich kompliziert anhört, war es überhaupt nicht. Völlig in den Bann gezogen folgte ich der Geschichte, hörte zu, lächelte, spürte Angst, Trauer und Wut. Ich hätte gerne mehr Zeit verbracht im Haus, mit dem Haus zusammen den Geister nachgespürt. So aber schlage ich tief bewegt das Buch zu, sehe wie das Licht erlischt und bin einfach nur glücklich, dass ich dabei gewesen bin. Buchhighlight!
»Wenn die Bomben kommen, verlassen alle das Haus, wie sie es taten, als sie fielen. Sie überließen das Vergangene sich selbst und bauten ohne Altlasten neu. So funktioniert Erinnerung. Wenn du frei entscheiden kannst, was du bewahrst und was nicht.« (Seite 218)
Ein Haus erzählt, seine Mauern, Wände, Flure atmen für mich, sprechen mich an und erzählen von der Gegenwart, aber auch von früher, von der grausamen Vergangenheit, die anfangs gar nicht so schlecht schien. Hier gibt es Fragen, die Antworten geben Geister, die durch die Räume gehen und den Staub vergangener Tage atmen, ohne dass ein Luftzug weht. Ein Haus erzählt und ich höre zu.
»Wir sehen dich schreiben, und deine Fragen verschwimmen mit den unseren. Im Chor der Jahrzehnte hallen sie aus den verschiedenen Ecken in uns. Es wird verstummt, es wird erzählt, beschwichtigt, erklärt. Gerechtfertigt und verdreht, gebeichtet und geplaudert.« (Seite 74)
Ein Haus, das seine Geschichte erzählt, über die Menschen, die in ihm wohnten, die ausgezogen sind, freiwillig oder mit Gewalt, die neu hinzukamen und blieben oder gingen. Diese Idee fand ich so spannend, dass ich es nicht erwarten konnte, das Buch zu lesen. Die Bewohner des Hauses damals im Vergleich mit denen heute, parallel erzählt, überlappend und manchmal sogar gleichzeitig; was sich kompliziert anhört, war es überhaupt nicht. Völlig in den Bann gezogen folgte ich der Geschichte, hörte zu, lächelte, spürte Angst, Trauer und Wut. Ich hätte gerne mehr Zeit verbracht im Haus, mit dem Haus zusammen den Geister nachgespürt. So aber schlage ich tief bewegt das Buch zu, sehe wie das Licht erlischt und bin einfach nur glücklich, dass ich dabei gewesen bin. Buchhighlight!