Mäßig spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
wusl Avatar

Von

Ich kenne ja den ersten Band mit der Kommissarin Verena Irlenbusch nicht und war gespannt, ob ich gut in diesen zweiten Fall reinkomme. Das war aber überhaupt kein Problem, denn die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit für ihre Hauptdarsteller und deren Privatleben, so dass ich sie alle schnell kennengelernt habe. Ein bisschen gestört hat mich dabei allerdings, dass alle Ermittler sich mit großen privaten Problemen rumschlagen und die Mordfälle oft sehr in den Hintergrund gedrängt sind und gar nicht so wichtig. Auch dass ausgerechnet der Großvater von Verena eine düstere Nazi-Vergangenheit haben muss, war doch ein arg bemühter Zufall.

Es dauert ziemlich lange, bis die Kommissare erkennen, dass mehrere Morde in engem Zusammenhang stehen und dass alle Fäden in der weit entfernten Vergangenheit zusammenlaufen. Die Ermittlungen nehmen auch erst dann wirklich Fahrt auf und werden spannender. Allerdings hatte ich dauernd das Gefühl, das die Ermittler allesamt nicht ganz bei der Sache sind, Hinweise übersehen oder als unwichtig abtun und manche Erfolge einfach dem Zufall und nicht ihrer kompetenten Arbeit geschuldet war. Dadurch hatte auch der Leser nicht so viel Spaß am Miträtseln und Mitkombinieren.

Der Schreibstil war gut und leicht lesbar, aber mir fehlten vor allem ein paar überraschenden Wendungen oder andere wirklich neue und interessante Sequenzen. Eigentlich plätscherte die Geschichte mehr vor sich hin. Da ich schon sehr viele Krimis gelesen habe, die sich mit ähnlichen Themen aus der Nazi-Zeit beschäftigen, bin ich etwas verwöhnt und anspruchsvoller geworden. Wer die Bücher von Bormann und Kutscher kennt, weiß wahrscheinlich, was ich meine.

So ganz konnte mich das Buch also nicht überzeugen. Es war ganz nett für zwischendurch aber ich weiß nicht, ob ich noch einen weiteren Band dieser Reihe lesen werde.