Taffe Prota, Fae-Höfe, tödliche Wettkämpfe und interessante Vibes

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waylandliest Avatar

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Trial of the Sun Queen erzählt die Geschichte von Lor. Einer taffen Protagonistin, die als Kind in das schlimmste Gefängnis geworfen wurde, das man sich vorstellen kann. Sie musste Unmenschliches ertragen und ist immer stärker daraus hervorgegangen. Es scheint so, als gäbe es nichts, was diese beeindruckende Frau brechen könnte. Ihre Entwicklung in dem Buch habe ich sehr gerne verfolgt und ich fand sie sehr authentisch.

Das Setting erinnert stark an das Reich der sieben Höfe. So gibt es auch hier verschiedene Reiche mit unterschiedlichster Ausrichtung. Das Gefängnis liegt in Aurora, dem Reich des Aurorakönigs, dem sie die Gefangenschaft zu verdanken hat. Sie wird aus dem Gefängnis entführt und an den Hof des Sonnenkönigs verschleppt, der zunehmend besitzergreifend wird, was auch stark an das Reich der sieben Höfe und Tamlin erinnert. Die Karte in der Innenklappe hat mir dabei sehr geholfen, mich zurechtzufinden. Jedem Reich ist ein magischer Gegenstand zugeordnet. Das macht die ganze Welt für mich sehr detailliert und spannend. Ich freue mich schon darauf, mehr von Ouranos und seiner Geschichte zu erfahren.

Der Schreibstil der Autorin ist super angenehm. Sie schreibt spannend und hat geschickte Perspektivwechsel eingearbeitet. Informationen haben wir häppchenweise bekommen, sodass wir am Ende mehr oder weniger überrascht werden konnten, ohne künstlich Spannung zu erzeugen. Es kam mir sehr natürlich vor. Verbesserungswürdig sind in meinen Augen allerdings die Diskussionen. Der Schlagabtausch war leider wenig einfallsreich einfallsreich. Sowohl mit Gabriel als auch mit Nadir. Immer wieder 'simple Beleidigungen' wie Arschloch als Erwiderung einzusetzen, ist für mich einfach nicht ausreichend. Das fand ich sehr ernüchternd und störend. Gerade die Lovestory, die sich hier gegen Ende anbahnt würde von dieser aufgeladenen Spannung, die man mit guten Streitgesprächen erzeugen kann, sehr profitieren. Die würden auch den nötigen Witz reinbringen, der mir auch sehr gefehlt hat.

Die Wettkämpfe um die Hand des Sonnenkönigs waren genial und haben die Geschichte immer wieder angeheizt. Ich frage mich, wie die folgenden Bände aufgebaut werden, da ihnen dieser Teil fehlen wird. Die tödlichen Spiele haben mich sehr an Hunger Games erinnert und der royale Wettkampf, um Königin zu werden an Selection. Hier wurden also sehr viele bekannte Geschichten eingewoben, aber ich habe mich in einer neuen Welt wiedergefunden und konnte die Geschichte sehr genießen. Die Parallelen habe ich eher lächeln zur Kenntnis genommen und mich an der interessanten Geschichte und den tollen Charakteren erfreut. Ich bin wahnsinnig gespannt, mit was uns die Autorin in den Folgebänden überraschen wird