Tribute von Panem trifft Trash-TV

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Um einen Wettbewerb voller interessierter junger Frauen, die alle die nächste Sonnenkönigin werden möchten. Mit dabei auch Lor, eine gewöhnliche Sterbliche, die bis vor kurzem noch in einem Gefängnis fest saß und sich nun inmitten von Fae behaupten soll.

Worum geht es wirklich?
Macht, Anziehung und Familie.

Lesenswert?
Nein, es war zwar irgendwie unterhaltsam, aber nicht unbedingt auf eine gute Art und Weise. Vorab: Ich hätte dieses Buch als NA Romantasy eingeordnet, irgendwo wurde aber auch von Jugendbuch gesprochen. Und genau dazwischen bewegt es sich.
Die Protagonistin Lor habe ich als anstrengend und unsympathisch empfunden, weil sie ein hitziger Dickkopf ist, die aus ihren Fehlern nicht lernt. Ihre innere Stimme aber eigentlich weiß, dass sie so nicht handeln sollte.
Sie wird also von einem Tag auf den anderen in diesen Wettbewerb geworfen und macht optisch erst einmal nichts her. Das wird immer wieder unangenehm betont und die Rundungen der anderen Teilnehmerinnen gelobt. Ausgehungert durch das Gefängnis trifft sie auf Reichtum, Hülle und Fülle und muss sicher 5-10 Mal in dem Buch vor Genuss ob ihres Essens stöhnen. Das mag ja vereinzelt zutreffen. Aber hat sich denn niemand dieses Buch als ganzes durchgelesen? Wie kann das so oft auftauchen.
Auch sonst gibt es einige Klischees, zum Beispiel das gemeine Biest, dass sich die Haare immer über die Schulter wirft oder der Duft der Protagonisten voller Gischt, Zedernholz und Wohligkeit.
Dieses Buch wirft einfach so viele Aspekte anderer Bücher zusammen und hakt zeitgleich jegliche Klischees für Romantasy ab. Das war einfach zu viel.
Zeitgleich datet der Sonnenkönig die Frauen einzeln und verspricht ihnen da die Welt, kommt ihnen körperlich nahe und gibt ihnen kleine Tipps. Bachelor lässt grüßen? Was für eine unsympathische Veranstaltung. Zudem fand ich den Vibe zwischen den beiden gar nicht gut oder treffend. Stattdessen war da ja mehr Spannung und Gefühl zwischen zwei anderen Personen. Soll das so? Versehen?
Die Prüfungen hingegen sind knallhart und die Gewalt nicht gerade gering.
Das Cover gefällt mir, der Schreibstil an sich ist auch nicht schlecht. Das Buch ist aber einfach eine wilde Mischung an schon dagewesene Themen mit nervigen Protagonist*innen.
Die Andeutungen in der zweiten Hälfte werden nicht aufgelöst. Bitte lass das jetzt nicht alle vier Bände das geheimnisvolle Thema sein, das gefühlt mit dem Zaunpfahl angedeutet wird.
Uff! Ich glaube schon, dass das Buch Fans finden wird. Aber mir hat es echt nicht gefallen.