Eine fiktive Geschichte, welche hätte wahr sein können

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Eine fiktive Geschichte, welche hätte wahr sein können
Im Jahr 1941 lebt Anna zusammen mit ihrem Onkel und ihrer Tante mitten in Köln. Die Ersatzeltern unterhalten eine Bäckerei, Onkel Matthias ist unabkömmlich geschrieben, d.h. er muss nicht an die Front und darf weiter Brot backen. Anna liebt den Duft vom frisch gebackenen Waren, sie kann anhand des Geruches unterscheiden, was gerade im Ofen ist. Die Backstube ist ihr liebster Ort. Eines Tages schlägt das Unglück zu – Matthias muss an die Front. Ihrer Tante Marie wird der Zwangsarbeiter Joseph an die Seite gestellt, der die Backstube übernehmen soll. In der „Nacht der tausend Bomber“ (30./31. Mai 1942) fällt die Bäckerei den Bomben zum Opfer. Und Onkel Matthias gilt als vermisst. Mehr schlecht als recht richtet die Familie ein Zimmer in der Bäckerei her und haust darin die nächsten Jahre. Um zu überleben schließt Anna sich einer Kinderbande an, welche sich auf dem Schwarzmarkt rumtreibt und entwickelt ungeahnte Talente. Anna und Joseph verlieben sich ineinander, müssen aber ihre Liebe geheim halten, da sie verboten ist. Trotz all der Schwierigkeiten hält Anna weiterhin an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Ob das Vorhaben gelingt? Das Buch ist in drei Teile gegliedert, Teil I umfasst die Zeit Juli 1941 bis Mai 1942, Teil II die Zeit Oktober 1946 bis März 1947 und Teil III Mai 1947 bis Januar 1948. Was dazwischen passiert lässt sich nur erahnen.
Die Geschichte spiegelt bildhaft die damaligen Verhältnisse und Umstände wieder. Geschichtliche Fakten fließen mit ein. Den Schreibstil empfand ich als sehr flüssig und angenehm zu lesen. Ich habe mit Anna mitgefühlt, mitgefiebert und mitgelitten. Ein tolles Buch, das von der Hoffnung lebt, dass eines Tages die Bäckerei wiederaufgebaut werden kann.