Einfühlsam und mitreißend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
tipsy Avatar

Von

Trümmermädchen
von Lilly Bernstein

Diese Geschichte hat mich sehr berührt, da sie viel wiedergibt, wie es im und nach dem Krieg gewesen sein muss. Die Geschichte spielt in verschiedenen Jahren während und nach dem 2. Weltkrieg.

Der erste Teil der Geschichte beginnt mit den Jahren 1941 bis 1942 in Köln und erzählt das Leben von Marie, Anna und Matthias, wie sie während des Krieges ihre Bäckerei geöffnet halten, um die Menschen mit Brot zu versorgen. Das endet damit, dass auch Matthias irgendwann als Feldbäcker einberufen wird und sie Joseph, einen 16-jährigen Polen als Zwangsarbeiter zugeteilt bekommen, in der Bäckerei die Brote backen soll. Dann geht es in der Geschichte mit den Leben von Marie, Annbdamit weiter, wie sich Maria und Anna durchschlagen müssen. Marie ist auch von Matthias noch schwanger geworden und Karl wird in einer Nacht von Bombenangriffen in einem Bunker geboren. Nun müssen sie sich zu dritt durchschlagen.

Der zweite Teil der Geschichte spielt in den Jahren 1946 bis 1947. Die Bäckerei ist nach Bombenangriffen vollkommen zerstört und Marie wurde mit den Kindern aus dem einzigen Raum, der noch intakt war vertrieben. Marie hat Arbeit bei dem Bäcker Bell, genannt „der Büll“ gefunden und wird von diesem ausgenutzt und schikaniert. Auch Anna wird von dem Bäcker immer genötigt ihm zu Diensten zu sein. Da Anna mit Karl immer wieder auf Suche nach Essbarem oder auch Kohlen ist, schließt sie sich der Kinderbande um Hilde und ihren Freunden an. Das Leben der drei ist immer mehr von Kälte, Hunger und Intrigen geprägt.

Der dritte Teil ist kurz und umfasst den Zeitraum Januar 1948 bis Mai 1947. Marie und Anna haben die Bäckerei wieder hergerichtet und auch wieder eröffnet. Agnes ist mit ihren Kindern mit ins Haus gezogen und arbeitet als Verkäuferin in der Bäckerei.

Also der Traum von Marie und Anna ist in Erfüllung gegangen und die kleine Bäckerei ist wieder eröffnet. Aber wird er Traum, dass Matthias noch lebt, in Erfüllung gehen? Wird Matthias, der inzwischen als in Russland vermisst geführt wird, zurückkommen? Und was ist mit Joseph? Werden Anna und er noch glücklich miteinander werden können?

Das Buch ist einfühlsam und eingängig geschrieben. Die Geschichte selber ist spannend und die Zeit des 2. Weltkrieges und der Zeit danach sehr plastisch beschrieben, so dass man sich sehr gut in die Zeit des Krieges und der vielen Entbehrungen versetzen konnte. Auch wenn vieles sicherlich fiktiv ist, aber so kann man sich diese Zeit vorstellen und ich weiß, ich bin froh, danach geboren zu sein, denn die Nachkriegszeit muss sehr, sehr hart für die Menschen, aber besonders für die Kinder gewesen sein.

Mein Fazit: Wer sich für diese Zeit interessiert, sollte diese Buch lesen.