Mitreißend und emotional

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Das Buch „Trümmermädchen“ von Lilly Bernstein ist im Verlag Ullstein erschienen.

Das Buch beginnt im Jahr 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in Köln auf. Matthias wird in den Krieg eingezogen und die Familienbäckerei wird bei einem Luftangriff zerstört. Und hier sind wir als LeserInnen bereits mitten im Geschehen. Die Autorin beschreibt die Kriegswirren so eindrucksvoll, dass ich die Sirene beim Luftangriff förmlich selbst hören konnte. Dann kommt der kälteste Winter des Jahrhunderts und auch hier konnte ich die Kälte und den Hunger, den Anna erleiden muss, fast selbst spüren. Anna schließt sich in dieser Not einer Schwarzmarktbande an und wird zur Kohlediebin.
Immer wieder wird auch Annas Tante Marie zur Hauptprotagonistin des Buches. Wir LeserInnen erfahren, wie schlecht sie vom Bäcker behandelt wird, bei dem sie Arbeit findet, nachdem die eigene Bäckerei in Trümmern liegt. Das Buch begleitet uns bis ins Jahr 1948, also bis nach dem Ende des Krieges. Anna und Marie halten unermüdlich an ihrem Traum fest, die Bäckerei wieder aufzubauen und Matthias wieder in die Arme zu schließen.

„Trümmermädchen“ ist ein sehr authentisches Buch, das unter die Haut geht. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich ein Buch das letzte Mal so emotional berührt hat und ich freue mich schon auf viele weitere Bücher der Autorin.