Imposante Beschreibungen, bisweilen aber sehr langatmig
Vadim ist Sohn eines jüdisch-russischen Emigranten in Paris. Sein Vater muss abtauchen, als die Deutschen Paris besetzen und die Restriktionen gegen Juden immer mehr zunehmen. Seine Mutter bringt Vadim in einem abgelegenen französischen Bergdorf unter. Als Vincent erlebt er dort einen langen, kalten weißen Winter, einen sich zögerlich durchsetzenden grünenden Frühling und einen heißen, gelben Sommer. Nur den Herbst darf er dort nicht mehr erleben, als die Deutschen immer näher rücken und damit sein Leben bedrohen.
Die Autorin Valentine Goby beschreibt das urtümliche Leben im Dorf und auf den umgebenden Almen im Laufe der Jahreszeiten sehr detailliert und anschaulich. Neben den alltäglichen Verrichtungen der Bewohner liegt auf den Farben und Erscheinungsformen der Natur ein besonderer Augenmerk. Durch Vincents unverstellten Blick, der die Berge, die Schneemassen, die Blumen, die Vögel und Insekten alle zum ersten Mal wahrnimmt, sieht auch der Leser die Bergwelt im Wandel der Zeiten. Den Gestus des Staunens und Starrens betreibt die Autorin allerdings mit wahrer Obsession. Teils mikroskopisch seziert werden die Lebewesen und die unbelebte Natur. Vincent hatte schon als Kind die Angewohnheit, die Dinge, die er zeichnet, in ihre kleinsten Linien, Schattierungen, Formen zu zergliedern. Er sieht beim Klang der Wörter Farben und hat Visionen von den Dingen, die er nicht oder noch nicht sehen kann, wie der Zukunft oder der Beschaffenheit des Tales unter dem Schnee. Bis in die Betrachtung der letzten Poren verlieren sich bisweilen die Beschreibungen, und zwischendurch wird das Lesen zur mühsamen Geduldsprobe. Ähnlich wie der Frühling im Tal mehr als 20fach vom wieder einsetzenden Winter verdrängt wird, so wird die Handlung immer wieder von Beschreibungen, Farbvisionen und Bildern unterbrochen. Dabei ist der Plot des vor den Deutschen geflohenen Jungen, der in dem engen Bergdorf, in dem sich alle genauestens kennen und dem es keine Geheimnisse zu geben scheint, seine Identität verbergen muss, ein sehr spannender. Allerdings gerät dieser Teil der Geschichte immer wieder in Vergessenheit. Die Geschichte ist zu wenig entschlossen zwischen modernem Heimatroman, historischem Roman, Künstlerroman und Coming-of-Age-Geschichte.
Die Autorin Valentine Goby beschreibt das urtümliche Leben im Dorf und auf den umgebenden Almen im Laufe der Jahreszeiten sehr detailliert und anschaulich. Neben den alltäglichen Verrichtungen der Bewohner liegt auf den Farben und Erscheinungsformen der Natur ein besonderer Augenmerk. Durch Vincents unverstellten Blick, der die Berge, die Schneemassen, die Blumen, die Vögel und Insekten alle zum ersten Mal wahrnimmt, sieht auch der Leser die Bergwelt im Wandel der Zeiten. Den Gestus des Staunens und Starrens betreibt die Autorin allerdings mit wahrer Obsession. Teils mikroskopisch seziert werden die Lebewesen und die unbelebte Natur. Vincent hatte schon als Kind die Angewohnheit, die Dinge, die er zeichnet, in ihre kleinsten Linien, Schattierungen, Formen zu zergliedern. Er sieht beim Klang der Wörter Farben und hat Visionen von den Dingen, die er nicht oder noch nicht sehen kann, wie der Zukunft oder der Beschaffenheit des Tales unter dem Schnee. Bis in die Betrachtung der letzten Poren verlieren sich bisweilen die Beschreibungen, und zwischendurch wird das Lesen zur mühsamen Geduldsprobe. Ähnlich wie der Frühling im Tal mehr als 20fach vom wieder einsetzenden Winter verdrängt wird, so wird die Handlung immer wieder von Beschreibungen, Farbvisionen und Bildern unterbrochen. Dabei ist der Plot des vor den Deutschen geflohenen Jungen, der in dem engen Bergdorf, in dem sich alle genauestens kennen und dem es keine Geheimnisse zu geben scheint, seine Identität verbergen muss, ein sehr spannender. Allerdings gerät dieser Teil der Geschichte immer wieder in Vergessenheit. Die Geschichte ist zu wenig entschlossen zwischen modernem Heimatroman, historischem Roman, Künstlerroman und Coming-of-Age-Geschichte.